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Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

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Endbericht: <strong>Aktualisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Berichterstattung</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>Verteilung</strong> von Einkommen und Vermögen 181<br />

Auf Grund <strong>der</strong> oben aufgezeigten Spreizung <strong>der</strong> Integrierten Einkommensverteilung im Vergleich zur <strong>Verteilung</strong><br />

des Nettoäquivalenzeinkommens steigen sowohl <strong>die</strong> Armuts- als auch <strong>die</strong> Reichtumsquoten bei Verwendung<br />

<strong>der</strong> üblichen 60%- bzw. 200%-Definitionen. Im Detail ergibt sich für 2007 eine Armutsquote in Höhe von 17,2%<br />

sowie eine Reichtumsquote in Höhe von 11,0%. In <strong>der</strong> Integrierten Analyse von Einkommen und Vermögen<br />

erhöht sich somit <strong>die</strong> Armutsrisikoquote um 2,9 Prozentpunkte; <strong>die</strong> Reichtumsquote erhöht sich um 2,3<br />

Prozentpunkte.<br />

Tabelle 8.3.3: Armuts- und Reichtumsquoten für das Integrierte Einkommen im Vergleich, 2007<br />

Armutsquoten (60%) Reichtumsquoten (200%)<br />

Gruppe<br />

Nettoäquivalenzeinkommen<br />

Integriertes<br />

Einkommen<br />

Nettoäquivalenzeinkommen<br />

Integriertes<br />

Einkommen<br />

Gesamt 14,3% 17,2% 8,7% 11,0%<br />

Quelle: SOEP. Eigene Berechnungen.<br />

Weitere interessante Rückschlüsse lassen sich erzielen, wenn <strong>der</strong> traditionelle und <strong>der</strong> integrierte<br />

Einkommensbegriff zwischen den ausgewählten soziodemografischen Gruppen verglichen wird. Neben den<br />

Armuts- und Reichtumsquoten selbst ist darin auch <strong>die</strong> Differenz im Vergleich zum traditionellen<br />

Einkommenskonzept in Prozentpunkten dargestellt.<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass in Ostdeutschland <strong>die</strong> Armutsrisikoquote relativ deutlich um 3,8 Prozentpunkte und<br />

damit stärker als in Westdeutschland gegen<strong>über</strong> dem traditionellen Einkommenskonzept zunimmt. Dies ist<br />

insbeson<strong>der</strong>e auf <strong>die</strong> Diskrepanz <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong> <strong>der</strong> Vermögen in Ost und West zurückzuführen. Die Differenz<br />

bei den Frauen ist höher als jene bei den Männern. Das gilt sowohl für den Anstieg <strong>der</strong> Armutsrisikoquote als<br />

auch für den Anstieg <strong>der</strong> Reichtumsquote.<br />

Unter den ausgewählten Kategorien des Haushaltstyps ist <strong>die</strong> Kategorie <strong>der</strong> Haushalte mit zwei Erwachsenen<br />

und mindestens drei Kin<strong>der</strong>n, <strong>die</strong> alle <strong>über</strong> 13 Jahre alt sind, jene, <strong>die</strong> am stärksten durch das Ansteigen <strong>der</strong><br />

Armutsrisikoquote betroffen sind. Bei den Personen in <strong>die</strong>sen Haushaltstypen nimmt <strong>die</strong> Armutsquote von dem<br />

bereits hohen Niveau von 35,6% nach dem traditionellen Einkommensbegriff noch um weitere 15,4<br />

Prozentpunkte auf dann rund 51% zu. Hinsichtlich <strong>der</strong> Reichtumsquote fällt <strong>die</strong> Gruppe <strong>der</strong> allein lebenden<br />

Senioren beson<strong>der</strong>s auf: hier nimmt <strong>die</strong> Reichtumsquote um 11,5 Prozentpunkte bis auf ein Niveau in Höhe von<br />

16,1% zu.<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> Altersklassen ist festzustellen, dass <strong>die</strong> Armutsrisikoquote umso stärker zunimmt, je jünger <strong>die</strong><br />

Personen sind. Damit macht sich das fiktive Verrentungsverfahren <strong>über</strong> <strong>die</strong> Restlebenserwartung deutlich<br />

bemerkbar. Aus Sicht <strong>der</strong> Integrierten Perspektive, bei <strong>der</strong> grundsätzlich <strong>die</strong> Armutsrisikoquoten zunehmen,<br />

stellt sich sogar das Problem <strong>der</strong> Altersarmut als weniger schwerwiegend dar: In <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> <strong>über</strong> 80-<br />

Jährigen sinkt <strong>die</strong> Armutsrisikoquote leicht von 14,0% auf 13,8%. Mit Blick auf <strong>die</strong> Reichtumsquote ergibt sich<br />

erwartungsgemäß das umgekehrte Bild: Während sich <strong>die</strong> Reichtumsquoten in den meisten Altersgruppen<br />

kaum än<strong>der</strong>n, nimmt <strong>die</strong> Reichtumsquote aus <strong>der</strong> Integrierten Perspektive um ganze 19,2 Prozentpunkte von<br />

7,0% auf 26,2% zu.<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong> <strong>der</strong> Armut in den soziodemografischen Gruppen nach dem höchsten<br />

Bildungsabschluss ergeben sich wenige Än<strong>der</strong>ungen. Deutliche Unterschiede resultieren aber, wie bereits <strong>die</strong><br />

Kerndichteschätzung im vorangegangen Abschnitt erwarten ließ, bei Personen unterschiedlicher sozialer<br />

Stellung. Während sich <strong>die</strong> Selbständigen im Jahr 2007 mit 4,9% durch <strong>die</strong> nach den Beamten niedrigste<br />

Armutsrisikoquote auszeichneten, steigt sie aus <strong>der</strong> integrierten Perspektive um 9,2 Prozentpunkte an, liegt auf<br />

einem Niveau in Höhe von 14,1% auch höher als bei den Beamten o<strong>der</strong> den Angestellten und befindet sich in<br />

etwa auf dem Niveau <strong>der</strong> Quote <strong>der</strong> Arbeiter. Auch <strong>die</strong> Armutsquoten <strong>der</strong> Beamten, Angestellten, Arbeiter,<br />

Rentner und Pensionäre sowie Arbeitslose erhöhen sich tendenziell beim Wechsel in <strong>die</strong> integrierte<br />

Perspektive. Hinsichtlich des Migrationshintergrunds ist festzustellen, dass sich <strong>die</strong> Differenz <strong>der</strong> Armutsquoten<br />

zwischen Personen mit und ohne Migrationshintergrund durch <strong>die</strong> integrierte Perspektive nochmals weiter

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