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Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

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Endbericht: <strong>Aktualisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Berichterstattung</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>Verteilung</strong> von Einkommen und Vermögen 204<br />

Allerdings sind auch in <strong>die</strong>sen drei Gruppen mit offenbar vergleichsweise höherer Konzentration am oberen<br />

Rand <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong> <strong>die</strong> Unterschiede zwischen den relativen Werten <strong>der</strong> drei Indizes recht gering.<br />

9.1.3 Zusammenfassung<br />

In Abschnitt 9.1 wurde <strong>die</strong> Ungleichheit bzw. Konzentration von Nettoäquivalenzeinkommen, Pro-Kopf-<br />

Vermögen sowie dem Integrierten Einkommen auch im Vergleich zwischen unterschiedlichen<br />

soziodemografischen Gruppen sowie im Zeitvergleich anhand von drei alternativen Ungleichheitsmaßen – dem<br />

Gini-Koeffizienten, dem Piesch-Index (mit k=3) sowie dem De Vergottini-Index untersucht. Während <strong>der</strong> Gini-<br />

Koeffizient und <strong>der</strong> Piesch-Index auf das Intervall von Null bis Eins beschränkt sind, ergibt sich <strong>die</strong> obere<br />

Schranke des De Vergottini-Index in Abhängigkeit vom Maximalwert <strong>der</strong> betrachteten <strong>Verteilung</strong>. Der Theorie<br />

nach sind <strong>der</strong> Piesch-Index und <strong>der</strong> De Vergottini-Index sensitiver gegen<strong>über</strong> <strong>der</strong> Konzentration am oberen<br />

Rand einer <strong>Verteilung</strong> als <strong>der</strong> gängige Gini-Koeffizient. Die durchgeführten empirischen Auswertungen zeigen in<br />

<strong>der</strong> Tat deutliche Unterschiede zwischen <strong>der</strong> Entwicklung des De Vergottini-Index und dem Gini-Koeffizienten,<br />

<strong>die</strong> sich auf Unterschiede zwischen dem oberen Rand und dem Rest <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong> zurückführen lassen.<br />

Allerdings sind gleichzeitig nur geringe Unterschiede zwischen dem Piesch-Index und dem Gini-Koeffizienten zu<br />

erkennen, <strong>die</strong> darauf hindeuten, dass <strong>die</strong>ser im Vergleich zum De Vergottini-Index weniger sensitiv auf<br />

Konzentrationsän<strong>der</strong>ungen am oberen Rand <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong> reagiert, auch dann wenn man den Parameter k auf<br />

den Wert 4 o<strong>der</strong> 5 erhöht. Ergänzende Robustheitsanalysen zeigen, dass <strong>die</strong>se höhere Sensitivität des De<br />

Vergottini-Index nur unwesentlich durch den Maximalwert <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong> bestimmt wird.<br />

Die höhere Sensitivität des De Vergottini-Index für Einkommens- o<strong>der</strong> Vermögenskonzentrationen am oberen<br />

Rand wurde im Rahmen <strong>die</strong>ses Gutachtens genutzt, um differenzierte Ungleichheits- bzw.<br />

Konzentrationsanalysen für unterschiedliche Bereiche <strong>der</strong> Einkommens- und Vermögensverteilung<br />

vorzunehmen. Für Deutschland insgesamt sowie für West- und Ostdeutschland zeigt sich dabei, dass <strong>die</strong><br />

längerfristige zeitliche Entwicklung <strong>der</strong> Ungleichheit unabhängig vom gewählten Index ähnlich ist, jedoch beim<br />

De Vergottini-Index (somit am oberen Rand <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong>) kurzfristig stärkere Schwankungen in <strong>der</strong><br />

Konzentration <strong>der</strong> Nettoäquivalenzeinkommen auftreten. Im Berichtszeitraum von 2005 bis 2008 deuten Gini-<br />

Koeffizient und Piesch-Index auf eine nahezu unverän<strong>der</strong>te (nur leicht gesunkene) Konzentration des<br />

Nettoäquivalenzeinkommens hin, während <strong>der</strong> De Vergottini-Index im Vergleich <strong>der</strong> Jahre 2005 und 2008<br />

deutlich gesunken ist. Somit spielt für den Rückgang <strong>der</strong> Einkommensungleichheit offenbar vor allem ein<br />

Rückgang <strong>der</strong> Ungleichheit am oberen Rand eine zentrale Rolle.<br />

Während <strong>die</strong> Gesamtkonzentration <strong>der</strong> Nettoäquivalenzeinkommen für <strong>die</strong> Jahre 2005 und 2008 jeweils nur<br />

geringfügig <strong>über</strong> <strong>der</strong> für 2002 liegt, liegt <strong>die</strong> Konzentration am oberen Rand <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong> im Jahr 2005<br />

eindeutig höher als im Jahr 2002, im Jahr 2008 zudem immer noch höher als im Jahr 2002. In Ostdeutschland<br />

hat sich <strong>die</strong> Konzentration <strong>der</strong> Nettoäquivalenzeinkommen hingegen auch am oberen Rand im Vergleich <strong>der</strong><br />

Jahre 2002, 2005 und 2008 nur geringfügig verän<strong>der</strong>t.<br />

Für Nettoäquivalenzeinkommen, Pro-Kopf-Nettovermögen und Integriertes Einkommen gilt nahezu<br />

ausnahmslos, dass soziodemografische Gruppen mit <strong>über</strong>durchschnittlichem Gini-Koeffizienten jeweils auch<br />

<strong>über</strong>durchschnittliche Werte bei Piesch- und De Vergottini-Index aufweisen und umgekehrt. Zudem ist <strong>die</strong><br />

Konzentration insgesamt gerade in Gruppen <strong>über</strong>durchschnittlich (unterdurchschnittlich) ausgeprägt, in denen<br />

<strong>die</strong> Konzentration am oberen Rand <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong> beson<strong>der</strong>s stark (wenig) ausgeprägt ist. Dieses Phänomen ist<br />

jedoch beim Integrierten Einkommen weitaus weniger ausgeprägt als beim Nettoäquivalenzeinkommen und<br />

beim Pro-Kopf-Nettovermögen.<br />

Deutlich unterdurchschnittlich fällt <strong>die</strong> Konzentration am oberen Rand <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong> <strong>der</strong><br />

Nettoäquivalenzeinkommen für Ostdeutschland sowie für Auslän<strong>der</strong> außerhalb <strong>der</strong> EU aus, beson<strong>der</strong>s<br />

<strong>über</strong>durchschnittlich dagegen für Selbständige und Personen mit Hochschulabschluss. Bei <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong> <strong>der</strong><br />

Pro-Kopf-Nettovermögen ist <strong>die</strong> Ungleichheit am oberen Rand bei den Selbständigen sowie Personen mit<br />

Hochschulabschluss hingegen nicht <strong>über</strong>durchschnittlich. Stattdessen ist <strong>die</strong> Ungleichheit am oberen Rand <strong>der</strong>

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