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Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

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Endbericht: <strong>Aktualisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Berichterstattung</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>Verteilung</strong> von Einkommen und Vermögen 266<br />

zugenommen haben. Es gab also im Jahr 2008 in Ostdeutschland bezogen auf <strong>die</strong> 200%-Schwelle des Median<br />

weniger einkommensreiche Personen als im Jahr 2005, <strong>die</strong>se sind jedoch reicher geworden und ihr Reichtum<br />

ist ungleicher verteilt. Für Ostdeutschland gilt <strong>der</strong>selbe Trend jeweils auch für den gesamten Analysezeitraum –<br />

also zwischen 2002 und 2008.<br />

In Westdeutschland gab es im Jahr 2007 nahezu gleich viele Vermögensreiche wie im Jahr 2002, <strong>die</strong>se sind<br />

jedoch im Zeitablauf reicher geworden. In Ostdeutschland hat hingegen <strong>die</strong> Zahl <strong>der</strong> Vermögensreichen<br />

zwischen 2002 und 2007 abgenommen, <strong>die</strong> Reichen sind jedoch im Jahr 2007 auch in Ostdeutschland reicher<br />

als im Jahr 2002. Zudem ist sowohl in Westdeutschland als auch in Ostdeutschland <strong>der</strong> Vermögensreichtum im<br />

Jahr 2007 ungleicher verteilt als im Jahr 2002. Mit Blick auf das Integrierte Einkommen zeigt sich für das<br />

gesamte Bundesgebiet sowie für Westdeutschland ein Anstieg des Ausmaßes bei gleichzeitigem Rückgang von<br />

Intensität und Konzentration zwischen 2002 und 2007. In Ostdeutschland sind hingegen alle drei Größen<br />

gestiegen (Ausmaß leicht, Intensität stärker und Konzentration am stärksten). Somit gab es gemessen am<br />

Integrierten Einkommen und auf Basis <strong>der</strong> 200%-Schwelle des Median im Jahr 2007 in Westdeutschland sowie<br />

im gesamten Bundesgebiet insgesamt mehr Reiche als im Jahr 2002, <strong>die</strong>se sind jedoch weniger reich als im Jahr<br />

2002. Zudem ist <strong>der</strong> Reichtum an Integriertem Einkommen im Jahr 2007 gleicher verteilt. In Ostdeutschland<br />

gab es hingegen im Jahr 2007 nicht nur mehr Reiche gemessen am Integrierten Einkommen, <strong>die</strong>se sind<br />

vielmehr auch reicher als <strong>die</strong> Reichen im Jahr 2002. Zudem ist <strong>der</strong> Reichtum im Jahr 2007 deutlich ungleicher<br />

verteilt.<br />

Die Betrachtung von Ausmaß und Intensität des Reichtums in unterschiedlichen soziodemografischen Gruppen<br />

und für verschiedene Haushaltstypen deutet darauf hin, dass eine hohe Intensität des Einkommens- o<strong>der</strong><br />

Vermögensreichtums beziehungsweise des Reichtums auf Basis des Integrierten Einkommens in <strong>der</strong> Regel auch<br />

mit einer höheren Konzentration innerhalb <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Reichen einhergeht. Ausmaß und Intensität des<br />

Reichtums verhalten sich demgegen<strong>über</strong> in einzelnen Teilgruppen unterschiedlich. In Gruppen, in denen es<br />

viele Reiche gibt, muss <strong>der</strong> Reichtum somit nicht unbedingt auch beson<strong>der</strong>s stark ausgeprägt sein. An<strong>der</strong>erseits<br />

gibt es auch Gruppen, in denen es zwar wenig Reiche gibt, <strong>die</strong>se wenigen verfügen jedoch <strong>über</strong> beson<strong>der</strong>s<br />

hohe Einkommen o<strong>der</strong> Vermögen.<br />

Ein <strong>über</strong>proportionales Ausmaß und eine zugleich <strong>über</strong>proportionale Intensität des Einkommensreichtums<br />

weisen <strong>die</strong> Selbständigen, Hochschulabsolventen, Personen zwischen 50 und 64 Jahren, Singles von 35 bis 64<br />

Jahren und <strong>die</strong> Männer auf. Dem gegen<strong>über</strong> weisen Frauen, Junge und Alte, Personen in Ausbildung o<strong>der</strong><br />

Studium, Menschen mit Lehre o<strong>der</strong> ohne beruflichen Abschluss, Arbeiter sowie Rentner und Pensionäre,<br />

Singles ab 65 Jahren und Paare mit Kin<strong>der</strong>n (ausgenommen Paare ab 3 Kin<strong>der</strong>n <strong>über</strong> 13 Jahren) sowohl in<br />

Bezug auf das Ausmaß als auch auf <strong>die</strong> Intensität des Einkommensreichtums unterdurchschnittliche Werte auf.<br />

Paare ab 65 Jahren zeichnen sich durch ein unterdurchschnittliches Ausmaß und eine <strong>über</strong>proportionale<br />

Intensität des Einkommensreichtums aus. Beamte, Angestellte und EU-Auslän<strong>der</strong> sind demgegen<strong>über</strong> durch<br />

ein <strong>über</strong>proportionales Ausmaß, aber eine unterdurchschnittliche Intensität des Einkommensreichtums<br />

gekennzeichnet. Beson<strong>der</strong>s auffällig ist das extrem hohe Ausmaß bei den Beamten, das von einer generell sehr<br />

geringen Intensität begleitet wird. Dieser Befund unterstützt <strong>die</strong> Ergebnisse zur Sensitivität des Reichtums<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> Reichtumsschwelle in Abschnitt 9.2. Dort wurden für Beamte sehr hohe Werte für <strong>die</strong><br />

200%-Schwelle ausgewiesen und vergleichsweise geringe für <strong>die</strong> 300%-Schwelle.<br />

Auch beim Vermögen sind es <strong>die</strong> Selbständigen sowie Hochschulabsolventen, für <strong>die</strong> gleichzeitig ein<br />

<strong>über</strong>proportionales Ausmaß und eine <strong>über</strong>proportionale Intensität festgestellt werden kann. Dies trifft<br />

daneben auch auf <strong>über</strong> 80-Jährige, Alleinstehende zwischen 35 und 64 Jahren und Paare ab 65 Jahren zu. Ein<br />

<strong>über</strong>durchschnittliches Ausmaß des Vermögensreichtums bei gleichzeitig unterdurchschnittlicher Intensität<br />

weisen wie<strong>der</strong>um Beamte, zudem Rentner und Pensionäre, Singles ab 65 Jahren, Personen zwischen 50 und 64<br />

Jahren sowie Paare ohne Kin<strong>der</strong> auf. Während viele Besitzer von Wohneigentum vermögensreich sind, fällt das<br />

Ausmaß ihres Vermögensreichtums vergleichsweise gering aus. Bei den Mietern ist es genau umgekehrt. Zwar<br />

ist ein geringer Anteil <strong>die</strong>ser Personengruppe vermögensreich, sind sie es aber, so ist <strong>der</strong> Vermögensreichtum<br />

im Durchschnitt vergleichsweise hoch. Gleiches gilt für <strong>die</strong> Deutschen mit Migrationshintergrund. Das gleiche

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