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Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

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Endbericht: <strong>Aktualisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Berichterstattung</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>Verteilung</strong> von Einkommen und Vermögen 340<br />

− ältere Personen (Tarvenkorn/Lauterbach 2009),<br />

− Männer (Tarvenkorn/Lauterbach 2009, Bechtel 2006, Merz/Paic 2005),<br />

− in Westdeutschland Ansässige (Tarvenkorn/Lauterbach 2009, Merz 2002),<br />

− ein höheres persönliches Humankapital (Schul-/Berufsausbildung, Ausbildungsdauer, Berufserfahrung;<br />

Tarvenkorn/Lauterbach 2009, Hirschel/Merz 2004, Merz et al. 2005),<br />

− einen höheren Schulabschluss des Vaters (Hirschel/Merz 2004, Merz et al. 2005),<br />

− Selbständige im Bereich Banken/Versicherungen sowie mit Betrieben zwischen 20 und 200 Beschäftigten<br />

(Hirschel/Merz 2004, S. 12f.).<br />

Merz et al. (2005) finden eine höhere Wahrscheinlichkeit des Einkommensreichtums für Angestellte als für<br />

Arbeiter, Merz (2002) sieht höhere Chancen für Freiberufler im Vergleich zu Arbeitern und Angestellten, und in<br />

Tarvenkorn/Lauterbach (2009) schließlich haben Selbständige eine höhere Reichtumswahrscheinlichkeit<br />

bezüglich des Bruttoerwerbseinommens als Angestellte. Bezüglich <strong>der</strong> Nationalität wurden keine signifikanten<br />

Effekte festgestellt (Tarvenkorn/Lauterbach 2009, Hirschel/Merz 2004, Merz et al. 2005). Böhm und Merz<br />

(2008) weisen in einer Clusteranalyse auf erhebliche Unterschiede zwischen den Bundeslän<strong>der</strong>n hin, was <strong>die</strong><br />

Quote <strong>der</strong> Einkommensreichen und <strong>die</strong> Zusammensetzung <strong>der</strong> Erwerbsbevölkerung aus Freiberuflern,<br />

Unternehmern und abhängig Beschäftigten betrifft.<br />

Die Spezifikation des Schätzansatzes durch <strong>die</strong> Wahl <strong>der</strong> unabhängigen Variablen für den dauerhaften<br />

Reichtum an Einkommen erfolgt im Wesentlichen unter Rückgriff auf <strong>die</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> Literatur, auf <strong>die</strong><br />

Untersuchungen zu den Reichtumsdeterminanten im vorliegenden Gutachten (vgl. Kapitel 11) sowie auf <strong>die</strong><br />

soziodemografischen Haushalts- und Personenmerkmale aus Abschnitt 2.4. Geschätzt wird ein Querschnitts-<br />

Probit-Modell für <strong>die</strong> Wahrscheinlichkeit, dauerhaft einkommensreich zu sein. Als persistent einkommensreich<br />

gelten dabei Personen, <strong>die</strong> in mindestens drei von vier Jahren ein Nettoäquivalenzeinkommen oberhalb <strong>der</strong><br />

200%-Reichtumsgrenze bezogen (Schätzungen für <strong>die</strong> Teilzeiträume 2002-2005 und 2005-2008). Als<br />

Ausprägungen <strong>der</strong> unabhängigen Variablen werden dafür <strong>die</strong> Werte herangezogen, <strong>die</strong> im betrachteten<br />

Zeitraum bei <strong>der</strong> jeweiligen Person bzw. dem jeweiligen Haushalt am häufigsten vorkamen. Im Falle gleich<br />

häufig vorkommen<strong>der</strong> Ausprägungen wurde <strong>der</strong> Anfangswert <strong>der</strong> jeweiligen Periode gewählt. 237 Berichtet wird<br />

wie<strong>der</strong> <strong>die</strong> 200%-Reichtumsschwelle, Berechnungen für alternative Reichtumsgrenzen können jedoch dem<br />

Anhang entnommen werden.<br />

Tabelle 13.3.1 enthält <strong>die</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> Schätzungen für <strong>die</strong> beiden Teilzeiträume 2005-2008 und 2002-2005.<br />

Ausgewiesen sind <strong>die</strong> marginalen Effekte, <strong>die</strong> den geschätzten Einfluss einer Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> unabhängigen<br />

Variablen um eine Einheit auf <strong>die</strong> Wahrscheinlichkeit persistenten Reichtums wie<strong>der</strong>geben. Die Ergebnisse für<br />

<strong>die</strong> beiden Teilzeiträume sind hinsichtlich <strong>der</strong> Vorzeichen nahezu identisch, <strong>die</strong> Güte <strong>der</strong> Anpassung des<br />

Modells an <strong>die</strong> Daten ist, gemessen am Pseudo-R², vergleichbar hoch. Viele <strong>der</strong> bivariaten Ergebnisse werden<br />

bestätigt. Den Schätzergebnissen zufolge haben Personen aus Ostdeutschland eine geringere<br />

Wahrscheinlichkeit des persistenten Reichtums. Eigentümer von Wohnraum haben eine signifikant höhere<br />

Chance, persistent reich zu sein, als Mieter, Selbständige eine höhere als Angestellte, Arbeiter und auch<br />

Beamte haben eine geringere; <strong>der</strong> Erwerbskontext des Haushalts zeigt sich, wie zu erwarten war, von größter<br />

Wichtigkeit für das Erlangen persistenten Einkommensreichtums, ebenso <strong>die</strong> Berufsbildung. So zeigen sich<br />

beispielsweise für Haushalte ohne jede Erwerbstätigkeit relativ zur Referenzkategorie (ein<br />

Vollzeitbeschäftigungsverhältnis im Haushalt und mindestens ein Teilzeitbeschäftigungsverhältnis o<strong>der</strong> Mini-<br />

/Midi-Job) deutlich geringere Wahrscheinlichkeiten persistent einkommensreich zu sein (-8,2 Prozentpunkte in<br />

2002-2005 und -7,3 Prozentpunkte in 2005-2008). Auch <strong>die</strong> an<strong>der</strong>en Erwerbssituationen <strong>der</strong> Haushalte, <strong>die</strong><br />

ceteris paribus mit weniger Arbeitseinkommen verbunden sind als <strong>der</strong> Referenzzustand weisen signifikant<br />

geringere Wahrscheinlichkeiten auf. Für Haushalte mit zwei Vollzeit-Beschäftigungsverhältnissen ergibt sich im<br />

Berichtszeitraum eine um 5,0 Prozentpunkte höhere Chance, persistent einkommensreich zu sein als für<br />

237 Robustheitstests bezüglich <strong>der</strong> Verwendung des letzten Wertes einer Periode und eines zufällig gewählten Wertes<br />

zeigten keine Unterschiede.

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