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Das komplette Antragspaket - GEW

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3.8 AKTIONSPLAN LEHRERBILDUNG<br />

Antragsteller: Hauptvorstand<br />

A. Erste Phase<br />

1. Quantitativer Ausbau und qualitative Verbesserung<br />

der Lehrerinnen- und Lehrerbildung<br />

an Hochschulen<br />

• Die <strong>GEW</strong> fordert, die Studienplätze in der<br />

Lehrerinnen- und Lehrerbildung im Zuge eines<br />

bedarfs- und nachfragegerechten Ausbaus der<br />

Hochschulen auszubauen. Heute müssen so<br />

viele Studienberechtigte ein Studium aufnehmen<br />

können, dass morgen ausreichend Nachwuchs-Lehrkräfte<br />

ausgebildet sind, die die in<br />

den Ruhestand gehenden Kolleginnen und<br />

Kollegen ersetzen.<br />

• Durch die Abschaffung von Studiengebühren,<br />

eine leistungsfähige Ausbildungsförderung,<br />

die Öffnung der Hochschulen für beruflich<br />

Qualifizierte und ein leistungsfähiges System<br />

der Hochschulzulassung sind bestehende<br />

Hindernisse beim Hochschulzugang und für den<br />

erfolgreichen Abschluss eines Studiums zu beseitigen.<br />

• Die <strong>GEW</strong> lehnt eine Auswahl von Studienbewerberinnen<br />

Studienbewerbern durch die<br />

Hochschulen ab und pocht auf das grundgesetzlich<br />

garantierte Recht auf freie Hochschulzulassung.<br />

Stattdessen ist die Selbsteinschätzungskompetenz<br />

von Studienberechtigten<br />

durch eine qualifizierte Beratung zu fördern.<br />

• Alle Bachelor-Absolventinnen und Absolventen<br />

müssen das Recht auf ein Masterstudium<br />

bekommen, denn in allen Bundesländern<br />

ist die hochschulische Ausbildung zur<br />

Lehrerin oder zum Lehrer in Übereinstimmung<br />

mit den Beschlüssen der Kultusministerkonferenz<br />

erst mit dem Erreichen des Masterabschlusses<br />

abgeschlossen. <strong>Das</strong> setzt zum einen<br />

voraus, bestehende Zulassungsbeschränkungen<br />

(Numerus Clausus) durch eine Ausweitung der<br />

Kapazitäten im Masterbereich zu überwinden,<br />

die nicht zu Lasten der Kapazitäten in den<br />

Bachelorstudiengängen gehen darf: Der Hochschulpakt,<br />

der derzeit auf die Finanzierung eines<br />

vierjährigen Studiums ausgerichtet ist, ist<br />

entsprechend aufzustocken und zu verstetigen.<br />

Zum anderen ist auf besondere Zugangsvoraussetzungen<br />

für die Zulassung zum Masterstudium,<br />

die unabhängig von vorhandenen Kapazitäten<br />

bestehen, zu verzichten.<br />

1<br />

5<br />

10<br />

15<br />

20<br />

25<br />

30<br />

35<br />

40<br />

45<br />

50<br />

Empfehlung der Antragskommission<br />

Vorläufige Empfehlung der Antragskommission:<br />

Aktionsplan Lehrer_innenbildung:<br />

Die <strong>GEW</strong> richtet ein "Zukunftsforum Lehrer_innenbildung"<br />

ein, das die gemeinsame Arbeit zu<br />

diesem Querschnittsthema auf Bundes- und<br />

Landesebene unterstützt und vorantreibt.<br />

Die <strong>GEW</strong> spricht sich dafür aus, die Lehrer_innenbildung<br />

als ganzheitlichen, institutionenübergreifenden<br />

Prozess zu verstehen und zu organisieren:<br />

vom Hochschulstudium über den<br />

Vorbereitungsdienst, die Berufseinstiegsphase<br />

bis hin zur berufsbegleitenden Fort- und Weiterbildung<br />

der Lehrer_innen.<br />

Lehrer_innenbildung trägt der Tatsache Rechnung,<br />

dass es sich bei den Auszubildenden um<br />

erwachsene Lernende handelt. Die Partizipation<br />

bei der Gestaltung der Ausbildung muss<br />

auf allen Stufen sichergestellt sein.<br />

Die <strong>GEW</strong> beteiligt sich auf der Basis der folgenden<br />

Grundsätze an der inhaltlichen Reform der<br />

Lehrerbildung:<br />

• Die Inhalte der Lehrer_innenbildung müssen<br />

sich am notwendigen Professionswissen der<br />

angehenden Lehrer_innen orientieren. Eine<br />

wichtige Rolle kommt in diesem Zusammenhang<br />

theoriegeleiteten Praxisphasen zu,<br />

die die erste und zweite Ausbildungsphase<br />

sinnvoll miteinander verbinden und den angehenden<br />

Lehrer_innen selbstbestimmtes, forschendes<br />

Lernen ermöglichen.<br />

• Die kritisch-konstruktive Auseinandersetzung<br />

mit Theorieansätzen, Praxisphänomenen und<br />

der eigenen Lehrer_innenpersönlichkeit soll<br />

das Studium in den Bildungswissenschaften<br />

strukturieren, nicht das Training von Handlungsroutinen.<br />

• Die eigene Lernbiografie soll in allen Ausbildungsphasen<br />

kritisch reflektiert werden, damit<br />

ein professionelles Selbstkonzept entstehen<br />

kann, in dem Traditionen und Vorurteile nicht<br />

unreflektiert handlungsleitend sind. Dies ist<br />

von zentraler Bedeutung im Hinblick auf ein inklusives<br />

Schulsystem sowie auf diskriminierungsfreies<br />

Lehrer_innenhandeln in Bezug auf<br />

Geschlecht, sexuelle Orientierung, soziale und<br />

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