Das komplette Antragspaket - GEW

3.20 Abbau von Geschlechterstereotypen
und Diskriminierung wegen der sexuellen
Orientierung und Identität in
Schulbüchern, realitätsnahe Darstellung
der Vielfalt von Menschen und
Lebensformen
Empfehlung der Antragskommission
Material zu Antrag 3.19
Antragsteller: LV Rheinland-Pfalz
Schulbücher spielen im Unterrichtsalltag eine
zentrale Rolle. Sie sind ein Politikum, denn das
in Schulbüchern didaktisch aufbereitete Wissen
ist keine Abbildung neutraler Fakten. Verschiedene
Akteure handeln mittels Bildungsstandards
und Lehrplänen aus, welches Wissen
als gesellschaftlich relevant gilt. Leistungskontrollen
verleihen ihm eine hohe Legitimation.
So entsteht der Eindruck, in Schulbüchern
werde Schüler_innen "die Wahrheit" vermittelt.
Dies ist umso brisanter als in Schulbüchern
auch implizit Normen und Werte vermittelt
werden: Welche Hobbys haben "richtige" Jungen?
Wer macht die Hausarbeit? Wie sieht eine
Familie aus?
Die Schulbuchforschung zeigt, dass auch heute
in Schulbüchern noch Geschlechterstereotype
reproduziert werden und dass Lesben,
Schwule, Bisexuelle, Trans* und Inter* (LSBTI)
im Vergleich mit der tatsächlichen Vielfalt von
Menschen und Lebensformen völlig unterrepräsentiert
sind. Dies widerspricht dem rechtlichen
Gebot der Gleichstellung, Antidiskriminierung
und Förderung der Entwicklung aller
Schüler_innen.
In einer Umwelt, in der Heterosexualität die
Norm ist, setzt sich die GEW dafür ein, Vielfalt
wertzuschätzen und Unterschieden Raum zu
geben, damit lesbische Mädchen und schwule
Jungen, Trans*- oder Inter*-Jugendliche auf der
schwierigen Suche nach ihrer Identität nicht
allein gelassen werden. Auch Kinder und
Jugendliche mit lesbischen Müttern, schwulen
Vätern, Trans*- oder Inter*-Angehörigen wollen
sich in Schulbüchern wiederfinden.
Die GEW engagiert sich
• für den Abbau von Geschlechterstereotypen
und Diskriminierung wegen der
sexuellen Orientierung und Identität und für
eine wertschätzende Darstellung von Vielfalt in
Schulbüchern,
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