Das komplette Antragspaket - GEW

Konzepten gestaffelter Hilfen bei psychosozialen
Belastungssituationen im Kindes- und
Jugendalter.
Begründung
Bei stetig sinkenden Schüler/innen/zahlen
steigt die Quote des sonderpädagogischen
Förderbedarfs (L/S/V) stetig an. Die Nachfrage
nach sonderpädagogischen Ressourcen an
Regelschulen ist nicht mehr zu decken. Gründe
sind unter anderem:
• hohe Selektivität des Schulsystems
• Zunahme von Armutsverhältnissen
• Abnahme der bildungsorientierten Sozialisation
in vielen Elternhäusern
• veraltete Unterrichtskonzepte an vielen
Schulen
• Zunahme des suchtartigen Medienkonsums
unter Kindern und Jugendlichen
Im Zuge der Forderung nach inklusiver Pädagogik
wird die Unterrichtung und Erziehung von
Schüler/innen, die wenig mit dem üblichen
schulischen Lernen zurechtkommen, zunehmend
(und durchaus zu Recht) als Aufgabe der
allgemeinen Pädagogik gesehen. Die Schulen
sind allerdings weder personell noch strukturell
auf die Vielzahl dieser Schüler eingestellt. Viele
Kolleg/inn/en sind überfordert und an der
Grenze ihrer Belastbarkeit. Die Etikettierung sozial
benachteiligter und psychosozial belasteter
Schüler/innen als „behindert“ wird oft als
einzige Möglichkeit gesehen, Ressourcen für
die Förderung zu bekommen. Die damit zusammenhängende
Stigmatisierung der Betroffenen
wird hierbei in Kauf genommen.
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