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Das komplette Antragspaket - GEW

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3.30 Vergleichsarbeiten (VERA)<br />

Antragsteller: BFGA Grundschulen<br />

Empfehlung der Antragskommission<br />

Erledigt bei Annahme des Antrags 3.27<br />

Die <strong>GEW</strong> lehnt verpflichtende Vergleichsarbeiten<br />

ab, weil sie einer inklusiven Bildung widersprechen.<br />

Begründung<br />

Vergleichsarbeiten sind Folge des so genannten<br />

Qualitätssicherungsprogramms der Kultusministerkonferenz.<br />

Kern dieses Programms sind<br />

Bildungsstandards, in denen Erwartungen<br />

formuliert werden, was Schülerinnen und<br />

Schüler zu einem bestimmten Zeitpunkt können<br />

sollen. Um dies zu überprüfen, werden<br />

zentrale Tests durchgeführt, die Lernstandserhebungen<br />

oder Vergleichsarbeiten.*<br />

Inklusive Bildung unterliegt jedoch anderen<br />

Prinzipien und einem anderen Bildungsbegriff.<br />

Es geht nicht um abfragbares Wissen oder<br />

abfragbare Kompetenzen, die zu einem bestimmten<br />

Zeitpunkt erworben sein müssen. Im<br />

Mittelpunkt inklusiver Bildung ist die Entwicklung<br />

des Kindes zu einer selbstbestimmungsfähigen,<br />

mitbestimmungsfähigen, solidaritätsfähigen<br />

und damit demokratiefähigen<br />

Persönlichkeit zu sehen. Bildung und Unterricht<br />

bauen auf sozialem Lernen und einer individuellen<br />

Lernentwicklung auf.<br />

Dies erfordert ein grundsätzliches Umdenken.<br />

Vergleichsarbeiten befördern einen verkürzten<br />

output-orientierten Bildungsbegriff. Überprüfung,<br />

Kontrolle und Wettbewerb sowohl<br />

zwischen Kindern als auch zwischen Lehrkräften<br />

und damit einhergehender Druck sind<br />

Prinzipien dieses Steuerungsinstruments. Vergleichsarbeiten<br />

stehen somit im Widerspruch<br />

zu den Anforderungen an ein inklusives<br />

Bildungssystem und sind damit hinderlich für<br />

eine inklusive Entwicklung unserer Schulen, basierend<br />

auf Menschenrechten und inklusiven<br />

Werten.<br />

Anmerkungen<br />

*In der Klassenstufe 3 sind Vergleichsarbeiten<br />

in den meisten Bundesländern für alle Kinder in<br />

Deutsch und Mathematik verbindlich. Vergleichsarbeiten<br />

gibt es ebenfalls für die Klassenstufen<br />

6 und 8. Auch hier gibt es eine Tendenz,<br />

die Freiwilligkeit zur Teilnahme mehr und<br />

mehr einzuschränken, indem sie beispielsweise<br />

1<br />

5<br />

10<br />

15<br />

20<br />

25<br />

30<br />

35<br />

40<br />

45<br />

50<br />

232

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