Das komplette Antragspaket - GEW

3.1 "Kommunale Bildungslandschaften“
Eckpunkte zur Verbesserung der
Kooperation der Bildungseinrichtungen in
den Regionen
Antragsteller: Hauptvorstand
Vorschlag für eine Stellungnahme der GEW
Neue gesellschaftliche Entwicklungen, besonders
die zunehmende soziale Spaltung der
Gesellschaft und das drohende Auseinanderdriften
städtischer Milieus hinsichtlich
Einkommen, Bildungsstand, Migrationshintergrund,
Kinderzahl etc. stellen die Kommunen
auch im Bildungsbereich vor neue Herausforderungen.
Das Deutsche Institut der Wirtschaft stellt 2010
in einer Untersuchung fest: Im Jahr 2008 lebten
in Deutschland "rund 14 Prozent der Bevölkerung
unter der Armutsschwelle. Das ist rund
ein Drittel mehr als noch vor zehn Jahren. Dabei
sind Kinder und junge Erwachsene besonders
betroffen.“(DIW 2010)
Teilhabe an Bildung wird zum Schlüssel für gesellschaftliche
Partizipation und berufliche
sowie soziale Entwicklungsmöglichkeiten. Der
Grundstein dafür wird im konkreten Lebensumfeld
vor Ort gelegt. In dem Bemühen, für
Kinder, Jugendliche und Erwachsene bestmögliche
Bildungschancen zu gewährleisten, sind
Kommunen mit sich zum Teil widersprechenden
Aufgaben und Anforderungen konfrontiert.
Insbesondere sind dabei zu nennen,
- die gestiegenen Anforderungen und Erwartungen
an das Bildungssystem, wie z.B. die Organisierung
eines inklusiv organisierten
Bildungswesens oder die Profilierung des Sozial-
und Integrationsauftrags der Schulen,
- die zunehmenden Privatisierungstendenzen
des öffentlichen Bildungsbereichs,
- die regional unterschiedliche demografische
Entwicklung, welche die Unterschiede zwischen
Stadt und Land sowie der Städte untereinander
verstärkt,
- die dadurch wachsende Konkurrenz der
Kommunen untereinander, etwa bei der An-
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Empfehlung der Antragskommission
Annahme in folgender Fassung:
3.1 "Kommunale Bildungslandschaften"
Eckpunkte zur Verbesserung der Kooperation
der Bildungseinrichtungen in den Regionen
Antragsteller: Hauptvorstand
Die GEW nimmt in den Kommunen aktiv an der
Ausgestaltung der Bildungsplanung und ihrer
Umsetzung teil, um ihren Einfluss und ihre
Bündnismöglichkeiten vor Ort zu verstärken
und um die Bildungsmöglichkeiten für Kinder,
Jugendliche und Erwachsene zu verbessern
sowie die Betroffenen an den Entscheidungen
über die kommunale Bildungspolitik zu beteiligten.
Zugleich verfolgt die GEW das Ziel, gute
Arbeitsbedingungen und tarifliche Standards
für die Beschäftigen in den Bildungseinrichtungen
durchzusetzen und eine neoliberale Deregulierung
der Beschäftigungsverhältnisse, die
mit einer Dequalifizierung des pädagogischen
Personals verbunden ist, sowie die Privatisierung
von Bildungsangeboten zu verhindern.
Die GEW setzt sich für ein bedarfsgerecht ausgestattetes,
qualitativ hochwertiges inklusives,
und demokratisches Bildungsangebot in allen
Bereichen ein. Derzeit besteht akuter Handlungsbedarf
vor Ort zum Beispiel
• beim Abbau von Benachteiligungen und
Bildungsarmut,
• bei der Schaffung inklusiver Strukturen vor
allem im Schulbereich,
• beim Ausbau der Kindertagesstätten und
deren qualitativer Weiterentwicklung,
• bei der pädagogischen Gestaltung der horizontalen
und vertikalen Übergange im
Bildungswesen,
• bei der Verbesserung der Finanzierung und
Vergütung in der Weiterbildung,
• bei der Stärkung der kulturellen und politischen
Bildung.
Als Gewerkschaft, die die Beschäftigten aller
Bildungsbereiche organisiert, tritt die GEW insbesondere
dafür ein, die bildungsbereichs-
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