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Das komplette Antragspaket - GEW

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schied zu anderen, insbesondere skandinavischen<br />

Ländern - Kinder und Jugendliche, die<br />

mit wenigstens einer nichtdeutschen Familiensprache<br />

aufwachsen, immer noch nicht angemessen<br />

gefördert.*<br />

Umso wichtiger ist, dass auf der Ebene der<br />

Kultusministerkonferenz endlich die Ergebnisse<br />

der aktuellen Mehrsprachigkeitsforschung zur<br />

Kenntnis genommen und in den Bildungseinrichtungen<br />

aller Bundesländer umgesetzt<br />

werden. Orientierung bieten dabei Beispiele<br />

aus der Praxis, in denen Zwei- und Mehrsprachigkeit<br />

nicht als Problem, sondern als Potenzial<br />

- und zwar auch für die herkunftsdeutschen<br />

Kinder, SchülerInnen und Erwachsenen - begriffen<br />

wird.<br />

Auf der BAMA-Fachtagung "100 Sprachen hat<br />

das Kind. Mehrsprachigkeit als identitätsstiftende<br />

und zukunftssichernde Ressource" am<br />

18./19.01.2013 in Göttingen wurden solche<br />

Beispiele und wissenschaftlichen Ergebnisse<br />

vorgestellt und Schlussfolgerungen diskutiert.<br />

Eine durchgängige Sprachförderung, ein wünschenswerter<br />

Umgang mit Mehrsprachigkeit<br />

und generell eine interkulturelle Erziehung und<br />

Bildung dürfen nicht nur vom Engagement einzelner<br />

Personen und Gruppen abhängen und<br />

auch nicht nur in einzelnen Bundesländern<br />

politisch gefördert werden, sondern müssen<br />

zur gesamtgesellschaftlichen Aufgabe werden.<br />

Wenn jeder Mensch mit seinen unterschiedlichen<br />

Eigenschaften und familienbedingten<br />

Zugehörigkeiten das Recht auf vollständige gesellschaftliche<br />

Teilhabe hat, wenn also das<br />

Recht auf Gleichheit auch verstanden wird als<br />

Recht auf Verschiedenheit und wenn Diversität<br />

als Reichtum wertgeschätzt wird, dient das<br />

nicht nur der individuellen Entfaltung, sondern<br />

auch dem gesellschaftlichen Frieden und der<br />

Verwirklichung von Demokratie. Der Staat ist<br />

gefordert, diese Entwicklung institutionell zu<br />

ermöglichen und finanziell und organisatorisch<br />

abzusichern.<br />

Anmerkungen<br />

Vgl. das Zitat aus der konservativen FAZ vom<br />

09.04.2010:<br />

"Ein Kind, das fließend Deutsch spricht, ist ein<br />

gutes Kind. Ein Kind, das neben Deutsch auch<br />

fließend Italienisch, Französisch, Englisch oder<br />

sogar Chinesisch spricht oder sich darum<br />

50<br />

55<br />

60<br />

65<br />

70<br />

75<br />

80<br />

85<br />

90<br />

95<br />

100<br />

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