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Das komplette Antragspaket - GEW

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zu erschließen und Kompetenzen selbstbestimmten,<br />

mitbestimmenden und solidarischen<br />

Entscheidens und Handelns ausbilden zu können.<br />

Berufsorientierung ist ein lebenslanger Prozess,<br />

der angesichts einer sich dynamisch wandelnden<br />

Arbeitswelt hohe Anforderungen an<br />

Jugendliche und Erwachsene stellt. Die<br />

Bildungsinstitution Schule ist nach wie vor aufgefordert,<br />

entsprechende Kompetenzen anzubahnen<br />

und zu fördern. Dabei darf sie ihre<br />

Bildungsbemühungen nicht auf die Phase des<br />

Übergangs in Ausbildung bzw. Arbeit verkürzen,<br />

sondern muss Schülerinnen und Schülern<br />

Gelegenheit geben, sich mit der Arbeitswelt einen<br />

maßgeblichen und für die eigene Lebensgestaltung<br />

bedeutsamen gesellschaftlichen<br />

Handlungsort auf kritisch-konstruktivem Wege<br />

zu erschließen. Arbeit, Arbeitsbeziehungen und<br />

Arbeitsmärkte sind ebenso hochgradig politisch<br />

wie Unternehmen und Betriebe. Ein Verständnis<br />

von Berufsorientierung, das sich in den<br />

Slogans "Fit für den Übergang" oder "Fit für<br />

Arbeit und Beruf" niederschlägt, entspricht weder<br />

einem modernen Allgemeinbildungsbegriff<br />

noch einem gewerkschaftlichen Bildungsverständnis,<br />

das in der Befähigung zur Kritik,<br />

Selbst- und Mitbestimmung sowie solidarischem<br />

Handeln von später zumeist abhängig<br />

Beschäftigten eine zentrale Perspektive schulischen<br />

Lernens sieht.<br />

Weiterentwicklung und Ausbau einer arbeitsweltorientierten<br />

Allgemeinbildung für alle<br />

Schülerinnen und Schüler muss vor diesem Hintergrund<br />

eine maßgebliche Forderung<br />

gewerkschaftlicher Bildungspolitik darstellen.<br />

Denn seit der Einführung der Arbeitslehre in<br />

den 1960er bzw. 1970er Jahren hat das Fach<br />

vor allem in den Haupt- und Gesamtschulen einen<br />

festen Platz gefunden. Bereits in den Realschulen<br />

ist es in deutlich geringerem Maße<br />

anzureffen, während ein entsprechendes<br />

Bildungsangebot in den Gymnasien eher die<br />

Ausnahme darstellt. In vielen Bundesländern<br />

gilt Arbeitslehre als die formale Zusammenfassung<br />

von Einzelfächern wie z.B. Technikunterricht,<br />

Textiles Gestalten, Haushaltslehre und<br />

Wirtschaftslehre. Im Sinne einer arbeitsweltorientierten<br />

Allgemeinbildung wirkt es sich negativ<br />

aus, dass diese Fächer häufig inhaltlich wenig<br />

aufeinander Bezug nehmen und dass berufliche<br />

bzw. arbeitsweltliche Bezüge der Fachinhalte<br />

eine untergeordnete Rolle spielen. Eine<br />

umfassende Konzeption arbeitsweltorientierter<br />

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