Das komplette Antragspaket - GEW

in Bildungsmonitoring investiert wird, bedarf es
einer Ergänzung um Schulentwicklungsforschung
und Begleitforschung zu Veränderungsprozessen
im Schulwesen.
5. Das Professions- und Erfahrungswissen der
Pädagoginnen und Pädagogen, von Lehrerinnen
und Lehrern muss sowohl im Sinne von
"action research" wie auch in dialogischer Form
durch aktive Teilnahme der Praktikerinnen und
Praktiker in die Forschungen einbezogen werden.
Bildungseinrichtungen sollen zudem eigene
Forschungen betreiben bzw. sich an Forschungsvorhaben
beteiligen können.
6. Forschungen, deren Erkenntnisse weder für
die Weiterentwicklung von Bildungseinrichtungen
noch für bildungspolitische Entscheidungen
relevant sind, wie zum Beispiel die
Schulleistungsvergleiche auf Bundesländerebene
sollen nicht länger betrieben werden.
Bestenfalls können Regionalvergleiche soziokulturell
gleicher Regionen näheren Aufschluss
über die Wirksamkeit unterschiedlicher
Bildungspolitiken geben.
Begründung
In den vergangenen Jahren hat der Schwerpunkt
der schulbezogenen Bildungsforschung
auf large scale assessments und punktuellen
Leistungsvergleichen gelegen. Die Ergebnisse
wurden häufig zu parteipolitisch motivierten
(Fehl-)Interpretationen und Auseinandersetzungen
genutzt, nicht jedoch zur Weiterentwicklung
des Schulwesens. Sollen large
scale assessments wie PISA, TIMSS und IGLU jedoch
einen Sinn jenseits parteipolitischer Indienstnahme
haben und zur Verbesserung des
Schulwesens führen, sind neue Akzentsetzungen
in der schulbezogenen Bildungsforschung
dringend erforderlich. Zum einen muss eine seriöse
Ursachenforschung zur Erklärung der
empirisch beobachteten Ergebnisse betrieben
werden, zum anderen müssen pädagogische,
didaktische und bildungspolitische Konzepte
und Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit hin untersucht
werden.
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