Das komplette Antragspaket - GEW

Aktuelle Entwicklungen zeigen, dass hier eine
Begriffsklärung und Positionierung der GEW
sinnvoll und notwendig ist, im Hinblick darauf,
welche dieser Konzepte im Einklang mit Forderungen
der GEW sind und welche diesen widersprechen,
um die Entstehung und Einführung
solcher Konzepte aus GEW-Perspektive begleiten
und mitgestalten zu können.
So richten etwa Hochschulen vermehrt Stabsstellen
oder Beauftragte für Diversity ein. Das
Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) hat
von 2010 - 2012 das Pilotprojekt "Vielfalt als
Chance" mit einer Reihe von Hochschulen
durchgeführt und damit ein management-orientiertes
Verständnis von Diversity verfolgt.
Dies kann etwa dazu führen, dass Hochschulen
empfohlen wird, sich gezielt um bestimmte
Studierendengruppen zu bemühen, um sie passend
zum Profil der jeweiligen Hochschule auszuwählen.
Dies impliziert, dass andere
Studierendengruppen als unattraktiv für Hochschulen
abgestempelt werden. Auch für
Schulen werden neben der breiten Diskussion
um Inklusion auch Aspekte des Diversity-Managements
in die Debatte eingebracht, die
etwa auf eine Vielfalt unter der Lehrer_innenschaft
abzielt, bei der jedoch Diskriminierungserfahrungen
einzelner Lehrer_innen aus
dem Blick geraten zugunsten einem "Nutzen"
dieser Vielfalt für das Lernen. Auch die Zusammensetzung
von Schüler_innengruppen wird
im Kontext von Diversity-Management eher als
nutzbringende Ressource betrachtet, denn als
Anlass, umfassend für Diskriminierungsgefahren
Einzelner zu sensibilisieren.
Die Berücksichtigung von gesellschaftlicher
Vielfalt in Bildungsinstitutionen ist eine wichtige
Aufgabe. Allerdings darf dies nicht zu einer
Ökonomisierung des Vielfalt-Begriffs führen.
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