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Und nach den Ferien mache ich eine Beatband auf

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1980: Team 77

In der Zeit von Juni 1979 bis März 1980 betätigt Micky sich als Mentor der neu

entstandenen Band CENTAURUS :

Martin Kiel keys

Martin Tabatzki g, voc

Roland Kalweit b, voc

Olaf Timme dr, voc

Hier kann er einige zum Teil noch während seines Armeedienstes komponierten

Titel wie »Conny« oder »Enttäuschung« musikalisch realisieren. Allerdings nur

zufriedenstellend. Auch ältere Hennemann‘sche Produktionen, so »Missstand«

oder »Der Traum« werden in das Repertoire der jungen Musiker aufgenommen.

CENTAURUS bekommt Gelegenheit den Titel »Conny« in einer musikalischen

Nachwuchssendung des DDR-Fernsehens am 11. Januar 1980 vorzustellen. Bedauerlicherweise

produziert dann die Band, die für Micky so gesehen immer eine

willkommene Abwechslung war, am 30. März im ehemaligen Gottes Vieh-Studio

im Keller des Traktorenwerkes, ihre letzten Aufnahmen. Bei dieser Session spielt

Micky teilweise die Gitarre mit ein. Bald schon gibt der Weggang des Keyboarders,

sowie die Einberufung beider Gitarristen zum Wehrdienst, Anlass zur Auflösung der

Gruppe.

Der Schönebecker Bäckermeister Hansi Hildebrandt muss beim Team 77 aushelfen.

Das Schicksal machte Trommler Wilfried Vogelsang zum Witwer, erlag doch seine

Frau einem Hirntumor. Der Hansi kann von jedem etwas: Schlagzeug, Bass, Gitarre.

Zu Beginn der Sechziger Jahre musizierte er unter anderm mit dem Magdeburger

Reinhard Lakomy. Ein anderer Wegbegleiter war Gustav »Täve« Serafin, welcher

ein Jahrzehnt später bei der Magdeburger Tanzformation DIE CONNYS an den

Drums saß. Mit weiteren Musikern probten er und Hansi auf dessen Mehlboden

der elterlichen Bäckerei. Es war ein kalter und regnerischer Novembertag und

Gustav legte mit dem Fahrrad die acht Kilometer von Magdeburg-Westerhüsen

nach Schönebeck zurück. Momentan arbeitete man an einem Bossa Nova, seinerzeit

schwer angesagt. Doch mit dessen Schlag hatte der an den Trommeln Sitzende seine

Probleme. Erfolglos blieb alles Bemühen. Mit sich unzufrieden radelte er gegen 23

Uhr heimwärts. Keineswegs an Schlaf denkend ging er in den Keller. Ambitioniert

setzte er sich dort an sein Schlagzeug. Und er übte und übte. Bis gegen zwei. Dann

hatte er die nötige Schlagtechnik gemeistert. Euphorisch bestieg er abermals das

Rad und strampelte in die Nacht hinaus. Sein Ziel: Schönebeck. Als Hansi kurz vor

drei die ersten Brote des Tages aus dem Ofen zog, klingelte es an der Hintertür der

Backstube. Triefend nass und fröstelnd wohl aber mit einem breiten Grinsen, stand

Täve vor ihm. „Hansi, Hansi! Ich hab ihn drauf!“ Dieser holte noch schnell den

letzten Brotlaib aus dem Ofen, dann durfte ihn Täve stolz die Früchte seiner Arbeit

vorführen.

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