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Und nach den Ferien mache ich eine Beatband auf

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Zu einer nachmittäglichen

Probe muss die Band auf

ihren Bassisten warten.

Dieser findet sich nach einer

Shoppingtour in Staßfurt

etwas verspätet ein. Von Kopf

bis Fuß neu eingekleidet, zieht

er hierbei die Aufmerksamkeit

auf sich. Sein neues Outfit

erregt um einiges die Gemüter

der anderen.

Burhof Salzelmen

Mit seiner Feincordhose und den klobigen, schlappenhaften und dick besohlten

Schuhen scheint er visuell seine eigenen Wege gehen zu wollen. Auf die Frage von

Klaus, wer denn sein neuer und geschmackloser Imageberater sei, reagiert Ronald

etwas bissig. Dies ist der Moment an dem Micky merkt, dass es außer seinen

geflickten Jeans, Stiefeln und alten Jacken noch eine Mode zu geben scheint.

Die Kündigung des Proberaumes lässt nicht lange auf sich warten. So stellt die

Pflegeheimleitung die Jünger von Gottes Vieh hinsichtlich der Lärmbelästigung zur

Rede. Vor allem die unmittelbar benachbarte Blindenstation habe darunter zu leiden.

Kein anderer als Micky schlägt nun eine Alternative vor. Die Insassen dieser Station

sollte man mit denen der Gehörlosenabteilung austauschen.

Ronald G.: „Schon immer tat er moralische Ohrfeigen mit einem zuckersüßen

Lächeln ab und verkehrte alles in einen Scherz.“

Allerdings trugen noch weitere Vorkommnisse zum Rausschmiss bei. Als Micky

eine undichte Stelle unter dem Dach reparieren wollte, entglitt ihm ein Ziegel. Dieser

rutschte über die Traufe und fiel einer Deligation des Traktorenwerkes vor die Füße.

Ein anderes Mal kamen Klaus und Ecki die sich langweilten, eine verführerische

Idee. Da sie noch einige Zeit auf Ronni und Micky zu warten hatten, veranstalteten

sie eine spontanes Wettrennen. Zusammen mit einigen Insassen des Heimes saßen sie

auf den Bänken hinter der kleinen Kapelle des Burghofs. Man döste in der Sonne des

frühen Nachmittags. Müden Auges betrachteten die beiden zwei dreirädrige »Selbstfahrer«

mit Handhebelantrieb, die dort parkten. Sekunden später hatten Klaus und

Ecki sich ihrer bemächtigt. Sie nahmen Fahrt auf und drehten ihre Runden um das

kleine Gotteshaus. Immer rasanter wurde ihr Zweikampf. Wie peitschte da der Staub

auf! Die eigentlichen Rollstuhlfahrer zeigten sich hochgestimmt.

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