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Und nach den Ferien mache ich eine Beatband auf

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1991: SkaShip

Im Frühjahr 1991 geht es für Micky nach

Magdeburg. Über dem einstigen Café »Stadt

Prag«, jetzt ein McDonalds-Restaurant, befindet

sich WOM. Eine wenngleich teure,

aber nach seinem Befinden bestens sortierte

und großräumige Plattenhandlung. In dieser

verbringt er nicht selten zwei bis drei Stunden,

um das Angebot zu sichten. Allein das fast

zehn Meter lange CD-Regal der Rubrik

»Oldies« entfacht in ihm eine gigantische

Beseeltheit. Hier stehen sie, nach all den

entbehrungsreichen Jahren in Reih und Glied:

Seine musikalischen Inspiratoren vergangener

Tage.

Jana Hennemann & Harry, Sommer 1991

Mit einer absoluten musikalischen Passivität will Micky sich keineswegs anfreunden.

Einen bescheidenen Rehabilitierungsversuch unternimmt er im März 1991 im

Salzelmener »Seeschlösschen«. Als Aushilfe fährt er hier zwei Diskoveranstaltungen.

Zu dieser Zeit wird er erstmals mit einer ihm bis dato unbekannten Musikrichtung

konfrontiert. Der Ska, die Vorform des Reggae, hat seinen Ursprung Mitte der

fünfziger Jahre in Jamaika. In der TV-Sendung »Elf 99« tritt die Berliner Band

BLECHREIZ auf und er ist fortan begeistert von dem knackigen Bläsersatz, der

interessanten Rhythmik, aber vor allem von der Dynamik dieses Genres. Binnen

kurzer Zeit beschafft er sich an die zwanzig Alben dieser Richtung. Ebenso schnell

entstehen ca. zehn Grundkonzeptionen für eigene Titel. Die Sympathie für diese

Musik veranlasst ihn über die Gründung einer in diese Richtung gehenden Band

nachzudenken. Als Ersten spricht er den Ex-Team-Trommler Jürgen Langer an.

Dieser begeistert sich spontan für die »lustige« Art dieser Musik, schließlich war er

jahrelang der Bandclown. Zum Ska gehören Bläser. So wendet sich Micky ebenfalls

an einen alten Kumpel, dem Ex-Gottes Vieh- und Team 77-Saxophonisten Rainer

Schulz. Doch dieser erweist sich als nicht begeisterungsfähig. Auf einer Annonce hin

lernt er den Ex-Bassisten der Magdeburger Band REGGAE PLAY kennen. Natürlich

ist für Harald Pieler der Ska nichts Neues. Er bekennt sich zum Projekt. Als »Eier-

Harry« bekannt wie ein bunter Hund, scheint er ein waschechtes »Machteburjer

Orjenal« darzustellen. Während seiner Zeit bei REGGAE PLAY verpasste man ihm

diesen Spitznamen. Auf den Tourneen der Band unter anderem bis nach Russland,

frönte er unablässig seiner Lieblingsspeise: Dem Eierkuchen, sowie die zahlreichen

Variationen dessen Grundbestandteil.

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