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Fast an gleicher Stelle zur gleichen Uhrzeit, halten sie nach einem Auftritt in Klötze.
Es ist der 13. Dezember und wesentlich kälter. Ein eisiger Schneesturm nimmt
ihnen beim Verlassen des PKWs den Atem. Bewaffnet mit einer Handaxt dringen
sie in eine Kiefernschonung ein und schlagen hier sich ihre ganz individuellen
Weihnachtsbäumchen.
Die Aktion mit dem Schwein dagegen war kein Einzelfall. Im Februar 1982 rannte
ihnen ein Feldhase vor die Karre. Genickbruch. Er landete im Standtom und
anschließend in der Pfanne. Manne Schulz wunderte sich beim nächsten Auftritt
über das abblätternde, getrocknete Blut.
Während ihrer mitunter längeren Heimfahrten kommt es zu beängstigenden
Ermüdungserscheinungen der Fahrer. Erwin und Micky staunen nicht schlecht, als
Günter ihnen im Pkw voraus beginnt Schlangenlinien auf der nächtlichen Landstraße
zu fahren. Nach intensivem Hupkonzert und mehrmaligem Aktivieren des
Aufblendlichts, scheint dieser aus seinem Sekundenschlaf erwacht zu sein. Um
Erwin selbiges zu ersparen, dreht Micky das Radio laut, kurbelt die Scheibe herunter
und zündet sich eine wachhaltende Zigarette an. Manchmal geht gar nichts mehr.
Dann fahren sie rechts ran. Ein halbes Stündchen die Augen schließen.
Im November spielt das Team 77 zum Bäckereivergnügen im Grünewalder »Braunen
Hirsch«. Hier begegnet Micky einer jungen Konditorin. Ihre Begleitung kommt aus
Berlin, ist zu Besuch und arbeitet ebenso in einer Backstube. In den Tanzpausen
spendiert er den Beiden einige Drinks in der Bar, sie kommen ins Gespräch. Beim
Abbau sind die schönen Bäckerinnen immer noch im Saal und helfen der Band ihre
Anlage hinauszutragen. Dafür will Erwin sie in die Schönebecker Moskauer Straße
heimfahren. Zuerst setzt er Micky in der Brechtstraße ab.
Erwin H.: „Die beiden Damen stiegen mit aus und wollten bei Micky auf die Toilette
gehen. Als ich Micky fragte ob ich warten soll, winkte er nur ab und meinte wir sehen
uns nächste Woche.“
In Mickys Kühlschrank warten noch eine Flasche Sekt sowie eine Literflasche
»Badel«, ein jugoslawischer Wodka. Die drei vergnügen sich. In jeder Beziehung.
Am späten Vormittag wacht der Hausherr auf, zur Linken und Rechten mit seinen
Gästen flankiert.
In rein musikalischer Hinsicht sieht man sich gezwungen, verschiedentlich aus
der Not eine Tugend zu machen. Auf dem Abschlussball einer Tanzschule in der
Magdeburger Stadthalle erklären sich die Musiker bereit, während des Eröffnungsprogramms
die musikalische Umrahmung der Präsentation mehrerer Schautänze zu
übernehmen. Vier bis fünf profilierte »Alt-Eleven-Paare« sollen sich unter anderem
nach dem Song »Tea For Two« auf dem Parkett produzieren. Keinesfalls des ihnen
spontan vorgelegten Notenmaterials Herr werdend, gilt es jetzt einen für beide
Parteien akzeptablen Kompromiss zu schaffen.
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