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Und nach den Ferien mache ich eine Beatband auf

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Volker und Klaus im Waschhaus, Sommer 1971

Irgendwann erschien ein Übertragungswagen des »Berliner Rundfunks« zwecks

Livemitschnittes vor Ort. Die Techniker positionierten ihre überdimensionalen

Kondensatormikrofone auf der Bühne. Unzufrieden mit dem Ton kamen sie auf eine

phänomenale Idee. Der Hall musste verstärkt werden und so bot sich eine fünfzehn

Schritte entfernte Toilette an. In diese stellten sie nun eine Lautsprecherbox. Ein

weiteres Mikrofon war mit dem Ü-Wagen gekoppelt und wurde ihr gegenüber

am anderen Ende des Raumes platziert. Die Fliesen im WC unterstützten einen

überwältigenden Hall. Fenster und zum öffentlichen Ärgernis auch die Türen,

wurden kurzerhand verschlossen. Somit wurde das unzureichende Equipment durch

genialen Einfallsreichtum ersetzt. Einige Wochen später strahlte der Rundfunk die

Aufzeichnung in die kleine Welt der DDR aus.

Volker E.: „Micky verwertete den alten aus dem Trend gekommenen Rückspiegel

seines Fahrrads als Vibratorhebel. So schob er dessen verchromte Haltestange vor

den Steg seiner Gitarre unter die Saiten, bewegte ihn und erzielte einen ähnlichen

Effekt.“

Ein recht infantiler Campingrucksack, den Volker zu den fast täglichen Proben

mitführt, beinhaltet seinen Proviant: Ein, zwei kleine Schraubgläser Babybrei.

Zumeist die von ihm favorisierte Geschmacksrichtung Möhre-Aprikose-Banane.

Micky muss ihn aus der elterlichen Küche mit einem langstieligen Löffel versorgen.

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