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Für letztere entscheidet er sich nach längeren Studien diverser Testberichte.
Dieses Instrument beherbergt zwei »Seelen« in sich. Zum einen ist sie per drei
»Duckbucker«-Tonabnehmer eine gemeine Elektrogitarre. Zum anderen stellt sie
durch einen in der Brücke eingebauten Piezoabnehmer plus aktiver Schaltung eine
akustische Gitarre dar. Im Übrigen handelt es sich bei Robert Godin um einen in
Frankreich geborenen Hersteller. Einen Faible für französische Dinge scheint Micky
wohl immer schon besessen zu haben. Zugern trinkt er trockenen Rotwein (nicht nur
aus Frankreich) und fuhr schon immer französische Autos. Seine Zigarettenmarke ist
des Öfteren Gitane oder Gauloises. Obendrein stammt er über die väterliche Linie,
von den Hugenotten ab. Was liegt da näher? Bei der Farbwahl entscheidet er sich für
ein transparentes Blau, welches die Holzmaserung durchscheinen lässt.
Micky: „Meine Mutter meinte immer: Micky, zieh doch den himmelblauen Nylonpulli
an, diese Farbe steht dir so gut.“
Im Sommer 2000 beschließt Norman seine Heimat und somit auch die Band zu
verlassen. Ein Mädel plus Job erwarten ihn im Unterfränkischen. Das alles sang- und
klanglos. Den ehemaligen Musikkollegen verwehrt er den Ausstand. Ohne Abschied
stiehlt er sich am 31. August davon. Mickys Kommentar: „Sein Körper war schon
immer schöner als sein Geist.“ »Spacki« Strasburgers neunzehnjähriger Sohn, ein
Musikschüler Olaf Timmes (wir erinnern uns an die Band CENTAURUS), übt auf
dem Dachboden direkt über dem GOTTES VIEH-Proberaum. Am 7. September bietet
man ihm an, sein Schlagzeug eine Etage tiefer aufzustellen und fortan Normans Platz
einzuneh-men. Stefan Jonas besitzt keinerlei Banderfahrung, doch seine Ambition
lässt perspektivisch einige Erwartungen offen.
Indessen hat Micky sein neues Instrument erhalten, obschon im Farbton »cream«.
Seine alte Gitarre geht in den Besitz eines Thomas Augustin über, der schon seit
einigen Jahren seiner Sammlerleidenschaft für alte Instrumente nachgeht.
Im »Haus der Vereine« etabliert sich nun ein monatlicher Musikantentreff-punkt.
Hier nimmt Micky Kontakt zu einem gewissen Thomas Schäfer auf, der per Aushang
anbietet, sein Saxofonspiel in eine Band integrieren zu wollen. Am 2. Oktober steht
er zum »Vorblasen« der Band gegenüber. Sessionmäßig probieren sie einiges an
Tonarten durch, doch sein Spiel scheint recht weit entfernt vom Tonalen. Ja, es liegt
mit einer ansehnlichen Akkuratesse beharrlich daneben. Für Micky klingt es weitaus
elender, als 1974 die Anfänge mit Rainer Schulz im Jugendclub »Treff«. Das lassen
sie schön bleiben. Ganz anders erleben sie dann am 30. Oktober einen gewissen
Frank Schöpke. Der im Magdeburger Polizeiorchester mitwirkende Saxophonist
machte unter anderem einst mit Jacky Klein Musik. Er besticht vom ersten Takt an
mit bekehrender Improvisation und einem hörenswerten, charismatischem Ton. Das
kommt der Gruppe recht, denn gerade erst engagierte der Kunstmaler Udo Müller
die Musiker für seine Vernissage.
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