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Klaus W.: „Günter schob sich die Hemdsärmel hoch und nach der abschließenden
Erkenntnis: »Ihr seid also doch keine Rocker...« stieg er mutig aber allein die Treppe
zum Wachlokal hoch.“
Während seiner Zeit als Lehrling lernt Micky Lothar Horn kennen, welcher ihm
etwas überaus Bemerkenswertes zu erzählen weiß. Sein Vater befand sich in
englischer Kriegsgefangenschaft und schloss dort Freundschaft mit einem Soldaten
der »Royal Army« Bis dato stehen sie in regsamer brieflicher Korrespondenz. Im
vorletztem Jahr schrieb Mr. Churchill, dass sein Sohn Chick mit der Band in der
dieser Orgel spielt, recht großen Erfolg hat und bereits die zweite Langspielplatte
aufnimmt. Micky ist gefesselt als ihm zu Ohren kommt, dass es sich bei der Band
um TEN YEARS AFTER handelt.
In der Lehrwerkstatt des Traktorenwerkes Leninstraße geht es wild zu: Ein blonder
Jüngling mit lockigem Haar holt noch vor Beginn der Fühschicht sein Fläschlein
»Nuth-Fleckenentferner« aus der Hosentasche. Um 5:15 Uhr sitzt er apathisch in
einer Ecke der noch dunklen Fabrikhalle, die trichloräthylenhaltige Chemie gierig
schnüffelnd. Er ist nicht ansprechbar. Kurzerhand schickt ihn ein Ausbilder zum Arzt.
Einem recht strengen und unbeliebten Lehrmeister spielen die Auszubil-denden
ganz übel mit. Zum Ende einer Spätschicht, die Lehrlinge sind auf dem Weg in die
Umkleideräume, schleicht sich ein Stift durch die bereits dunkle Werkstatt in das
Lehrkabinett besagten Ausbilders. Er hockt sich auf dessen Schreibtisch, zieht die
Schublade heraus und entleert in diese seinen Darm. Was für eine Überraschung in
aller Herrgottsfrühe des kommenden Tages!
Der Micky hat da ein ganz anderes Problem. Es ist ein satter Durchfall, der ihn
tüchtig zu schaffen macht. Kurz vor der Mittagspause steht er zum Schwätzchen
an der Maschine eines Kollegen. Einer plötzlichen Blähung nachgebend, spürt er
eine warme Substanz am Bein hinabrinnen. Mit großen Augen sieht er jetzt sein
Gegenüber an.
Volker S.: „Es klang recht unglaubwürdig als Micky mir offerierte, er habe sich in
die Hosen gemacht.“
Micky bittet ihn rasch den Toilettenschlüssel zu holen. Dieser befindet sich an einem
großen gußeisernen Ring im Schreibtisch ihres Lehrmeisters. Etwas später sieht
Volker seinem sich ruhig und breitbeinig zum WC bewegenden Kollegen hinterher.
Auf dem Klo erlebt Micky das nächste Desaster. Kein Papier! Kurzerhand zerreißt
er sein Feinrippunterhemd und wischt sich die geruchslose, wässrige Flüsigkeit vom
Körper.
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