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Und nach den Ferien mache ich eine Beatband auf

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2000/01: Gottes Vieh

Ein wenig erzürnt zeigt er sich schon, als Micky die Frage des Veranstalters nach der

Personalstärke der Band beantwortete. Fünf Musiker und ein Schlagzeuger klänge

doch etwas diskriminierend.

Stefan J.: „Er konnte manchmal so ein Arsch sein.“

Am 21. Dezember findet sich ein neuer Bassist im Proberaum ein. Uwe Behrens

aus Oschersleben. Von spontaner Natur stöpselt er seinen mitgebrachten Bass

auch gleich in den Mixer und ist von Minute an dabei. Nach erstem Schwatz zeigt

sich, dass sein musischer Lauf sehr dem eines Mickys ähnelt. BEATLES und

LED ZEPPELIN gehört bzw. gespielt, später der Tanzmusik »verfallen«, um sich

nun vierundvierzigjährig wieder seinen Quellen zu verschreiben. Der Uwe spielt

einen 60er Fender Standard Jazzbass über einem Peavey Alpha Bass Topteil nebst

Eigenbaubox. Als Micky sich über die Herkunft der Bassgitarre erkundigt, verursacht

dies einen größeren »Aha-Effekt«: Von der Schwester des verstorbenen Bassisten

Klaus Müller habe er sie zusammen mit einer Fender Stratocaster inklusive zweier

Koffer für DM 1600,- erworben. Mit »Schnucki« Müller hatte Micky Ende der

Siebziger zusammen musiziert. Klaus war vielseitig und flexibel und half in den

diversen Tanzbands aus. Als alter Jazzfan spielte er voller Hingabe mit dem TEAM

77 das so genannte »Marsch-Potpourrie«, besagte Aneinanderreihung übelster Sauf-,

und Volkslieder. Mit seinem Sprachfehler bekannte er sich: »Au f-f-f-fein, d-da k-kkann

ich ja im-m-mer vie-vie-viere durchmachen!« In der Tat ließ er sich hierbei

musikalisch aus, sein Walking Bass war legendär ungemein erfreulich.

Aufgrund des Preises muss Micky erst einmal das Instrument näher in Augenschein

nehmen, denn etliche Fender-Modelle werden vom Anbieter mit »Made in Amerika«

präsentiert. Doch das ist groß und auch Mexiko als potentielles Herstellungsland gehört

nun einmal dazu. Das ist nicht der Fall, denn auf der Kopfplatte befindet sich

in Form einer U.S.- Patentnummer der evidente Beweis. Schnäppchenkauf, Uwe!

Vor dem Jahreswechsel ist GOTTES VIEH erstmalig ein Septett und mithin komplett:

Ines Wolffram

voc

Sandra Gabriel voc

Frank Schöpke sax

Klaus Herz

keys

Micky Hennemann g

Uwe Behrens

b

Stefan Jonas

d

Anfang Juni testet Micky einen vom Uwe mitgebrachten Fenderkofferverstärker.

Er ist begeistert. Bis dato spielte er seine Gitarre über Stereoeffektprozessor,

Mischpult und P.A. Diese direkte Einspeisung führte nicht immer zu brauchbaren

Ergebnissen. Der Cleansound war mithin stets ein wenig Marke HiFi-Klingel. Der

Drivesound dagegen zu extrem.

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