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Und nach den Ferien mache ich eine Beatband auf

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Gottes Vieh: v.l. Klaus, Micky, Rainer, Ecki, April 1975

Zur Zeit der Magdeburger Herbstmesse schlendern Klaus und Micky nach

Schulschluss zum Domplatz. Geradewegs zur Glühweinbude, an der sie Detlef

Kessler treffen. Dieser ist Trommler bei den KLOSTERBRÜDERN (später GRUPPE

MAGDEBURG) und zählt gewissermaßen zur Musikerprominenz. Während sie

aus ihren Bechern schlürfen, kommen sie mit ihm ins Gespräch. Detlef wird später

in die BRD übersiedeln, mit CHIC COREA in den USA zusammenarbeiten und

GRÖNEMEYERS »Bochum«-LP mit einspielen.

Der 12. Januar 1975. Sonntagmorgen. Das ganze Haus riecht nach Gas. Die Mutter

liegt in der Küche tot vor dem Gasherd. Suizid. Pünktlich um 10:00 Uhr erscheint

Micky zur angesetzten Probe. Klaus will wissen, warum er so still ist. Micky klärt

ihn auf. Mit so etwas treibe man keine Scherze entrüsten sich die anderen. Alles

ist gut meint Micky, er stecke nun mal voller Pflichtbewusstsein. Erst Anfang des

Jahres tauchte er mit 39,5 °C Fieber im Proberaum auf. Damals hielten ihn alle für

betrunken.

Jetzt lässt der knackige und brachiale Sound dreier Bläser so manche gemeinsame

Gänsehaut aufkommen. Die Musik wird nun auch vielseitiger und um einiges

experimenteller. Zeugnis hierüber gibt das zehnminütige instrumentale

Improvisations-Opus »Juri Gagagarin oder die Indianerschlacht am Little Big

Horn«, welches musikalisch permanent in eine avantgardistische Richtung geht.

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