04.01.2013 Aufrufe

Steirisches Jahrbuch für Politik 2003 - Steirische Volkspartei

Steirisches Jahrbuch für Politik 2003 - Steirische Volkspartei

Steirisches Jahrbuch für Politik 2003 - Steirische Volkspartei

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Graz 03: Idee und Umsetzung Helmut Strobl<br />

Vorgeschichte<br />

Die Anregung, sich um den Titel „Kulturhauptstadt Europas“ zu bewerben hatte der<br />

Grazer, an der Universität Innsbruck lehrende Nationalökonom Clemens August Andreae<br />

im Sommer 1988 auf einer Tagung des Managementclubs (Stadtrat Erhard Busek) vorge-<br />

tragen. Kultur- und Städtetourismus würden boomen, dies sei eine Chance <strong>für</strong> Graz.<br />

Einstimmig angenommen<br />

Mein Antrag in der Grazer Stadtregierung wurde einstimmig angenommen. Eine – wenn<br />

überhaupt interessierte – Öffentlichkeit reagierte angesichts der Kulturhauptstädte Athen<br />

1985, Florenz 1986, Amsterdam 1987, Berlin 1988 – Paris und Glasgow standen <strong>für</strong> 1989<br />

und 1990 bereits fest – äußerst skeptisch. Außenminister Alois Mock und Generalsekretär<br />

Thomas Klestil jedoch unterstützten die Idee und die Bundesregierung nominierte Graz <strong>für</strong><br />

den Titel – sobald Österreich Mitglied der EU werde. Österreichs Botschafter bei der EU, Wolf-<br />

gang Wolte, betätigte sich als Lobbyist bei der Kultur-Kommission. Daraus wurde der Auftrag,<br />

1993 den – <strong>für</strong> Städte außerhalb der EU neu erfundenen – „Europäischen Kulturmonat“ in<br />

Graz durchzuführen. Die programmatische Ausrichtung desselben, nämlich „Ost-Öffnung“,<br />

wurde in Brüssel sehr positiv registriert und so konnte uns Wolte mitteilen, dass Graz weiter-<br />

hin eine gute Chance hätte, den Titel „Kulturhauptstadt Europas“ zu erlangen.<br />

Die Bundesregierung blieb der Idee treu und nominierte Graz zwei weitere Male:<br />

1998 machte allerdings Stockholm mit einem weitaus aufwändigeren Lobbying das Ren-<br />

nen. Die Idee, Graz als zehnte (!!) Kulturhauptstadt <strong>für</strong> 2000 zu nominieren wurde von uns<br />

verworfen, und erst die dritte Nominierung, nämlich <strong>für</strong> <strong>2003</strong> war schließlich erfolgreich.<br />

Rotterdam und Porto 2001, Brügge und Salamanca 2002, Graz <strong>2003</strong> alleinige Kultur-<br />

hauptstadt (Kulturmonat in St. Petersburg) und 2004 wieder zwei Städte: Genua und Lille.<br />

So entschied die Kulturministerkonferenz der EU am 28. Mai 1998.<br />

Ziele und Rahmenvorgaben<br />

Für dieses – in der Geschichte der Stadt Graz wohl sicher größte – Projekt nahmen<br />

wir Stadtpolitiker uns mehrere Ziele vor:<br />

– die Setzung neuer Impulse <strong>für</strong> die Grazer Kulturszene durch das Programm,<br />

– Investitionen in die Infrastruktur, insbesondere in eine Reihe von Kulturbauten,<br />

113

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!