Steirisches Jahrbuch für Politik 2003 - Steirische Volkspartei
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Das Ereignis und sein Erfolg überraschte trotz allem noch über die kühnsten Erwar-<br />
tungen hinaus. Es war nämlich, als wäre die Aufmerksamkeit der Stadt wie ein reifer Apfel<br />
in die Hände der Kunst gefallen. Viele Menschen vor Ort realisierten erst mit diesem Ereig-<br />
nis, welche Bedeutung sich hier angesammelt hatte. Urplötzlich war die Identifikation da,<br />
die sich über all die Jahre der Auseinandersetzung nie so recht einstellen wollte. Diese<br />
innere Sicherheit ging Hand in Hand mit einer Aufmerksamkeit von außen, die in dieser<br />
Form nicht erwartet wurde und alles übertraf, was bisher Kulturhauptstädten zuteil wurde.<br />
Das ergab ein sehr gutes Jahr und der Ruf wurde stark, da<strong>für</strong> zu sorgen, dass es mit der<br />
breiten Information so weiterging.<br />
Unglückliche Umstände<br />
Natürlich hätte man nicht früh genug damit anfangen können auch da<strong>für</strong> zu sorgen,<br />
wie die Fortsetzung auszusehen hatte. Politische Umstände ließen das nicht zu. Auf Ebene<br />
des Landes Steiermark gab es einen Wechsel in den Zuständigkeiten, die Stadt Graz war<br />
zu dem Zeitpunkt gerade dabei, nach Wahlen, eine neue Stadtregierung zu bilden, kurz:<br />
Unglückliche Umstände.<br />
Aber braucht es unbedingt die <strong>Politik</strong>, um hier tätig zu werden? Natürlich braucht es<br />
sie, um etwas zu ermöglichen. Sie muss den Grundstock der Mittel gewährleisten: vor<br />
allem, wenn es um weitreichende und strukturelle Projekte geht. Die <strong>Politik</strong> muss auch<br />
bereit sein, Aufgaben der Moderation zu übernehmen, wenn sie nötig sind. So etwas hätte<br />
bereits Anfang <strong>2003</strong> gut getan. Es ist aber auch die Säumigkeit der wichtigsten Kulturträ-<br />
ger, nicht damals schon agiert zu haben. Doch es geschah ein halbes Jahr danach. Erst im<br />
Herbst konnte sich eine Runde bilden, nämlich die der Intendanten der Bühnen Oper und<br />
Theater, der Festivals „steirischer herbst“ und „Styriarte“ und des Landesmuseums Joan-<br />
neum. An dieser Runde, allgemein die Intendantenkonferenz genannt, wird es liegen, lang-<br />
fristige Perspektiven zu entwickeln und das Image von Graz weiter mit der kulturellen<br />
Bedeutung zu versehen, die einer Kulturhauptstadt gerecht wird.<br />
Imagepflege<br />
Um diesen Image, dem Bild der Stadt als einem kulturellen Brennpunkt eine anhal-<br />
tende und attraktive Kontur zu geben, ist es wichtig, langfristig gemeinsam an Inhalten zu<br />
arbeiten. Dabei liegt die Betonung auf langfristig! Unter den großen Institutionen gibt es<br />
durchaus immer wieder Überschneidungen und Schnittstellen, die eine Programmdrama-<br />
turgie über das Jahr ermöglichen. Diese große und starke Struktur wird hier ganz wichtig<br />
ergänzt durch ein ungewöhnlich umfangreiches und starkes Netz einer Szene in vielen