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Steirisches Jahrbuch für Politik 2003 - Steirische Volkspartei

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Der „MediaCluster“ –<br />

ein engagiertes Projekt Gerald Schöpfer<br />

Spötter meinen: Wenn drei Briten zusammenkommen, dann ist dies ein Team. Wenn<br />

sich drei Kärntner vereinen, dann ist dies ein Chor. Wenn aber drei Steirer beieinander<br />

stehen, dann nennt man dies Cluster. Damit soll – meistens aus nicht steirischem Munde<br />

– die oft allzu freizügige Verwendung des Cluster-Begriffes in der Steiermark ironisiert<br />

werden. Dass wir uns dennoch entschlossen haben, das Modewort „Cluster“ zu verwen-<br />

den, kommt nicht von ungefähr, denn gerade in der Steiermark ist dieser Begriff zu einem<br />

Synonym <strong>für</strong> erfreuliche wirtschaftliche Entwicklungen geworden.<br />

Was verbirgt sich hinter der Cluster-Idee?<br />

Nehmen wir an, dass sich in einer Ortschaft viele begabte und ehrgeizige Solisten<br />

befinden, die jeweils ihre verschiedenen Instrumente meisterhaft beherrschen. Jeder von<br />

ihnen kann auch seine eigenen Konzerte geben und mit der Flöte, der Tuba, der Bratsche<br />

etc. Erfolg haben. Doch solange niemand auf die Idee kommt, dass ihre Fähigkeiten in<br />

ihrer Gesamtheit – wenn sie sich dazu bereit finden – ein großartiges Orchester ergeben<br />

könnten, werden sie Einzelkämpfer bleiben, von denen nur einige wenige Spitzenkräfte<br />

den Weltmarkt erobern werden. Wer nur Triangel spielt hat dabei ohnedies keine Chance.<br />

Wenn man <strong>für</strong> einen Moment vergisst, dass man miteinander ständig in Konkurrenz steht,<br />

dann könnte man auch den gemeinsamen Nutzen erkennen und sich zu einem großarti-<br />

gen Klangkörper vereinen, in dem vielleicht alle ihren Platz finden. Natürlich braucht man<br />

nicht 50 Dirigenten und nicht jeder kann die erste Geige spielen. Aber es wäre <strong>für</strong> viele<br />

Geigen etc. Platz und eine Triangel macht wahrscheinlich überhaupt nur in einem Orches-<br />

ter Sinn. Mit einem Wort: Das Zusammenspiel kann sich durchaus lohnen.<br />

Sicherlich darf man diesen Vergleich nicht überstrapazieren, aber warum sollte trotz<br />

Marktwirtschaft nicht auch <strong>für</strong> ambitionierte Unternehmen der gleichen Branche der<br />

Orchestergedanke so abwegig sein?<br />

In unserer globalisierten Wirtschaft können geographische Konzentrationen von<br />

unterschiedlichen Unternehmen und Institutionen, die miteinander in einer gemeinsamen<br />

Branche verbunden und tätig sind, große Vorteile bieten. Cluster haben sich als wirksa-<br />

mes Instrument zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und der Innovationskraft<br />

bewährt. In einer globalisierten Weltwirtschaft können geographische Konzentrationen<br />

auch von sehr unterschiedlichen Unternehmen und Institutionen Vorteile bieten. Konkur-<br />

renten sehen im Marktgeschehen meist ein Nullsummenspiel, in dem die Gewinne des<br />

einen automatisch als Verluste der anderen definiert werden müssen. Hingegen kann die<br />

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