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Steirisches Jahrbuch für Politik 2003 - Steirische Volkspartei

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Waltz) fort und fand nun mit „Das Theater der Wiederholungen“ von Bernhard Lang erneut<br />

Bestätigung. (Süddeutsche Zeitung, 15.10.<strong>2003</strong>).<br />

Die Adaptation des David-Lynch-Sujets hatte jetzt ihre spektakuläre Uraufführung<br />

anlässlich des steirischen herbst in der Kulturhauptstadt Graz, wo in der Tat dieses Jahr<br />

eine fast kompendiöse Novitätengalerie österreichischer Musiktheater-Komponisten<br />

annonciert ist. Aus diesem „Gruppenbild“ sticht die 35-jährige Steirerin Olga Neuwirth als<br />

sperrige „Dame“ mit einer ebenso ruppigen wie subtil-intelligenten, jedenfalls durchschla-<br />

genden Musikalität hervor. (Frankfurter Rundschau, 4.11.<strong>2003</strong>.)<br />

Gerade von hier aus sollte erkenn- und verstehbar werden, dass im Rahmen des<br />

steirischen herbst der (immer wieder umstrittene) Begriff der Avantgarde im Sinne einer<br />

fortschreitenden Moderne zu begreifen versucht wird, also nicht nur das Kriterium Zeit<br />

sondern vor allem jenes von – durchaus emanzipatorischer – Qualität im Vordergrund<br />

steht.<br />

Forum der Entdeckungen und Innovationen<br />

Der steirische herbst ist auch im Jahr <strong>2003</strong> und darüber hinaus ein Zeiterkundungs-<br />

festival par excellence: Als Forum <strong>für</strong> künstlerische Manifestationen, die den gesellschaft-<br />

lichen Wandel bewusst reflektieren, als Forum, das den gesellschaftlichen Widersprüchen<br />

in den Nervenzellen künstlerischer Produktionen nachspürt. Denn in einer avancierten<br />

künstlerischen Praxis sind gesellschaftliche Sensibilisierung und hohe Komplexität unmit-<br />

telbar ineinander verschränkt.<br />

Der steirische herbst ist ein multidisziplinär ausgerichtetes Forum der Entdeckungen<br />

und Innovationen, eine Produktionsstätte der kreativ-reibungsvollen Begegnung und der<br />

Konfrontation der Kunst und der Künste mit wirklichem Zukunftspotenzial. Den Künstlern<br />

und ihren Werken in all ihrer Emphase, Kompromisslosigkeit und Radikalität einen authen-<br />

tischen Ort zu schaffen und zu ermöglichen, bleibt leitende Devise und herbst-Idee. Anders<br />

ausgedrückt: Was weiterhin Intention und Maxime des steirischen herbst bleibt, ist ästhe-<br />

tische Landvermessung und Toposforschung, auch im Licht des U-Topischen.<br />

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