Steirisches Jahrbuch für Politik 2003 - Steirische Volkspartei
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Grünen verloren ging – und unter Vizekanzler Hubert Gorbach und der neuen Partei-<br />
doppelspitze mit Obmann Herbert Haupt und geschäftsführender Obfrau Ursula Haubner,<br />
der Schwester Jörg Haiders, der demoskopische Tiefpunkt durchschritten scheint und<br />
eine schwache, aber spürbare Aufwärtsentwicklung eingesetzt haben könnte.<br />
Wirtschafts- und Budgetpolitik<br />
28<br />
Wie hat sich Österreich <strong>2003</strong> wirtschaftlich und budgetpolitisch entwickelt? Besser<br />
als der große Nachbar Deutschland und der Durchschnitt der Euroländer – mit einer<br />
geringeren Arbeitslosen- und einer höheren Wachstumsrate. Und was das Budgetdefizit<br />
betrifft, liegt Österreich seit 2001 besser als der Euroschnitt. Waren wir im letzten Jahr der<br />
VP/SP-Koalition mit einem Budgetdefizit von 2,3 % des BIP gegenüber 1,2 % im Euro-<br />
land, gab es bereits 2000 mit 1,5 % zu 0,7 % eine wesentliche Verbesserung, während<br />
es 2001 bereits plus 0,3 % zu minus 1,4 %, 2002 -0,2 % zu -2,2 % und <strong>2003</strong> -1,2 % zu<br />
-3,0 % lautete. Die Zahlen belegen überdies, dass nicht stur am „Fetisch“ Nulldefizit fest-<br />
gehalten wird, sondern in Zeiten schwächerer Konjunktur durchaus deficit-spending zur<br />
Belebung der wirtschaftlichen Entwicklung betrieben wird. Das Österreichische Institut <strong>für</strong><br />
Wirtschaftsforschung stellte solche Wachstumsimpulse auch in seinen Studien fest.<br />
So heißt es im Wifo-Monatsbericht Nr. 9/<strong>2003</strong>: „Das gesamte Budgetvolumen der<br />
beiden Konjunkturbelebungspakete war mit knapp 0,6 % des BIP im Jahr <strong>2003</strong> relativ<br />
begrenzt. Insbesondere die ausgabenseitigen Maßnahmen sowie die zeitlich befristete Inves-<br />
titionszuwachsprämie hatten einen merklichen positiven Einfluss auf das österreichische BIP.<br />
Ihr Zusatzeffekt lag insgesamt bei knapp ¾ % des BIP: Die zusätzlichen Infrastrukturausgaben<br />
dürften das BIP im letzten Jahr um bis zu ¼ %, heuer um bis zu ½ % erhöht haben. Die<br />
Investitionszuwachsprämie dürfte <strong>2003</strong> mit knapp ¼ Prozentpunkt zum BIP-Anstieg beigetra-<br />
gen haben.“<br />
„Grauslichkeiten“ am Beginn der Legislaturperiode<br />
Mit großer Beharrlichkeit hielt Bundeskanzler Schüssel daran fest, dass die Abschaf-<br />
fung der Frühpensionen noch im Frühjahr <strong>2003</strong> im Parlament zu beschließen sei – einer-<br />
seits wohl in der Einsicht, dass „Grauslichkeiten“ gleich am Beginn einer Legislaturperiode<br />
zu erledigen sind, andererseits wohl im Wissen, dass ein immer wieder geforderter Auf-<br />
schub zur völligen Verwässerung der Reform und zu einem endgültigen „Umfaller“ der FPÖ<br />
führen hätte können. Das „Jein“ der FPÖ im Bundesrat unterstreicht das. Nicht zuletzt durch<br />
diese Reformvorgabe wurde Bewegung in die Debatte über die Pensions-Harmonisierung<br />
gebracht, deren Ergebnisse aber länger als ursprünglich angekündigt – nämlich Ende <strong>2003</strong>