Steirisches Jahrbuch für Politik 2003 - Steirische Volkspartei
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Kultur als Erfolgsrezept <strong>für</strong> ein<br />
vereintes Europa Wolfgang Lorenz<br />
Graz <strong>2003</strong> – Kulturhauptstadt Europas hat gezeigt, dass es möglich ist, mit Hilfe<br />
von Kultur einer Stadt und einer Region einen positiven Aufschwung zu geben. Die Stadt<br />
Graz stand mit über 100 Projekten und rund 6.000 Einzelveranstaltungen aus allen<br />
Bereichen von Kunst und Kultur ein Jahr lang im Mittelpunkt der europäischen Aufmerk-<br />
samkeit. Das Programmjahr hat die kulturellen Qualitäten von Graz einem internationa-<br />
len Publikum bekannt gemacht. Die Auftraggeber von <strong>2003</strong> – Stadt, Land und Bund –<br />
bestellten beim Team von <strong>2003</strong> auch ein Produkt, dessen Wirkung nach innen wie nach<br />
außen Nachhaltigkeit beinhalten sollte. Also Graz zukunftsorientiert in einem neu entste-<br />
henden Europa zu positionieren, sowie einen kulturell definierten touristischen Standort<br />
in möglichst großem Radius bekannt zu machen. Von Anfang an war klar, dass es auch<br />
um wirtschaftliche Dimensionen von größtmöglicher Nachhaltigkeit gehen, möglichst viel<br />
investiertes Geld wieder rückverdient werden soll. Alle diese Anforderungsprofile wurden<br />
erfüllt.<br />
Breite Resonanz von außen<br />
Schon bei den Vorbereitungsarbeiten <strong>für</strong> die Kulturhauptstadt haben wir postuliert:<br />
„Seit Athen 1985 erste Kulturhauptstadt Europas wurde, hat sich einiges verändert.<br />
War die programmatische Ausrichtung zu Beginn weniger eindeutig definiert, so han-<br />
delt es sich bei heutigen Kulturhauptstädten um identitätsstiftende Ereignisse von<br />
lokaler, regionaler, nationaler und internationaler, von großer künstlerischer, gesell-<br />
schaftlicher, kulturpolitischer und wirtschaftlicher Bedeutung. Eine Kulturhauptstadt<br />
nach der Jahrtausendwende ist nicht einfach ein Ort, an dem ein Jahr lang Kunst<br />
stattfindet, sondern ein Topos, aus dem heraus europäischer Kulturmehrwert geschaffen<br />
werden soll“. Und ich wage zu behaupten, dass Graz <strong>2003</strong> das vollinhaltlich ge-<br />
lungen ist.<br />
Die Resonanz von außen ist breiter eingetreten als erwartet. Graz ist heute in Europa,<br />
in der Welt so bekannt, wie nie zuvor in seiner Stadtgeschichte, hat ein außerordentlich<br />
positives Image, sowohl was die Stadtentwicklung als auch die gesellschaftspolitische<br />
Positionierung betrifft. Der Tourismus blüht, der Wirtschaftsstandort ist attraktiver gewor-<br />
den, pekuniär positive Effekte verschiedenster Art stellen sich ein. Graz hat sich auch<br />
innerösterreichisch so emanzipiert, wie das ursprünglich niemand <strong>für</strong> möglich gehalten<br />
hätte.<br />
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