Steirisches Jahrbuch für Politik 2003 - Steirische Volkspartei

die Erneuerung der Hausnummernschilder in der Innenstadt bis hin zu den Taxis und
Straßenbahnen im Graz 03-Design – Graz erstrahlte selbstbewusst wie noch nie zuvor in
neuem Glanz.
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Graz hat als Kulturhauptstadt des Jahres 2003 aber nicht nur eine aufwändige archi-
tektonische Aufwertung seiner Altstadt erfahren, sondern auch den enormen Vorteil
genossen, den Markennamen „Kulturhauptstadt 2003“ exklusiv nutzen zu können, was
eine unschätzbare kommerzielle Umwegrentabilität beinhaltet, wenn man nur an die Ver-
marktung der Stadt Graz als Tourismusziel für den Städtetourismus an sich oder über-
haupt an die Steigerung des Bekanntheitsgrades des Standortes Steiermark denkt. Das
war insofern nicht selbstverständlich, als es in den vergangenen Jahren vorkam, dass sich
mehr als nur eine Stadt pro Jahr als „Kulturhauptstadt“ bezeichnen durfte. „Graz nutzte
einfach die einmalige Chance, sich für das richtige Jahr beworben zu haben.“ 9
Abschließend kann man nur hoffen, dass Graz dieses enorme Aktionspotenzial, das
es im vergangenen Jahr auf unterschiedlichsten Ebenen unter Beweis gestellt hat, zumin-
dest zu einem Teil erhalten bleibt, damit das Projekt Graz 03 nicht wie eine Fackel im
Sturm erlischt, sondern sein Erfolg nachhaltig bestehen bleibt.
1 Wolfgang MANTL: Kultur(-politik) im Prozess der europäischen Integration. In: Der Rechtsstaat vor neuen Herausfor-
derungen. Festschrift für Ludwig Adamovich zum 70. Geburtstag. Wien 2002, 370, 372 und 374.
2 Rudolf STREINZ: Europarecht. 5.A., Heidelberg 2001, Rn. 844-856.
3 EuGH, Rs. 30/59, Slg. 1961, 1/43.
4 Thomas OPPERMANN: Europarecht. 2.A., München 1999, Rn. 1135.
5 Andreas ROSSMANN: Mäuse melken – Ein Colloquium in Brüssel: In der EU steht die Kulturpolitik auf verlorenem
Posten. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), Nr. 231, 5. Oktober 2002, 32.
6 Verfahren gemäß ABl. 1992, C 336/3 ff.
7 Unionsbürgerschaft geregelt in Art. 17 EGV.
8 Beschluss Nr. 1499/1999/EG des Europäischen Parlaments und des Rats vom 25. Mai 1999 über die Einrichtung
einer Gemeinschaftsaktion zur Förderung der Veranstaltung „Kulturhauptstadt Europas“ für die Jahre 2005 bis 2019,
ABl. Nr. L 166 vom 1. Juli 1999, 1.
9 E-Mail-Korrespondenz mit Peter Grabensberger, Abteilungsvorstand des Kulturamts der Stadt Graz, am 5. Juni 2003.