Steirisches Jahrbuch für Politik 2003 - Steirische Volkspartei
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Stadtpfarrkirche begangen. Nachhaltig werden die erzielte Koordination und das gewon-<br />
nene Bewusstsein sein, mit Qualität ein substanzielleres Interesse an religiösen Traditio-<br />
nen und zeitgenössischer religiöser Auseinandersetzung wecken zu können.<br />
158<br />
Im engeren Sinn mit der Intendanz von Graz <strong>2003</strong> kooperiert haben Kirchen, kirch-<br />
liche Institutionen und Religionsgemeinschaften in folgenden, von Graz <strong>2003</strong> maßgeblich<br />
kofinanzierten Projekten und Veranstaltungen. Entstehung und Philosophie dieser Pro-<br />
grammbeiträge können hier nicht im Einzelnen beschrieben werden. Kriterium <strong>für</strong> alle<br />
Projekte, die Graz <strong>2003</strong> in sein Hauptprogramm aufnahm, war ein dialogisches Religions-<br />
verständnis: Religion als Medium der Ortbestimmung und Verständigung in der städti-<br />
schen Gegenwartskultur.<br />
Projekt: Interreligiöses Europa<br />
Das diözesane Kulturzentrum bei den Minoriten erreichte mit seiner international<br />
beachteten Großausstellung „Himmelschwer. Transformationen der Schwerkraft“ insgesamt<br />
86.974 BesucherInnen. Kunstwerke und Bauten der gerade in Graz manifesten Kultur des<br />
Barock wurden in kontrapunktische Beziehung zu klassischer zeitgenössischer Kunst<br />
gesetzt. Die Ausstellung im Landesmuseum Joanneum (11. April bis 15. Juni 03) wan-<br />
derte weiter nach Odense/Dänemark (Kunsthalle Brandts Klaederfabrik). Installationen im<br />
öffentlichen Raum wie Antony Gormleys „The Critical Mass“ im Hof des Priesterseminars<br />
und Maaria Wirkkalas Leiterinstallationen „Tiramisu II-Back to the roofs“ waren noch bis<br />
zum 28. September 03 zu sehen; Otto Zitkos Raumzeichnung in der St. Andrä-Kirche und<br />
Werner Hofmeisters „Tabula Saltandi“ am Kalvarienberg verbleiben in Graz.<br />
Das „Projekt: Interreligiöses Europa“ (5. bis 10. Juli 03) wurde als gemeinsame Idee<br />
aller in Graz vorzufindenden Weltreligionen – formell von den Städten Graz und Sarajevo<br />
veranstaltet – vom Grazer Friedensbüro durchgeführt. Bedeutende interreligiöse Instituti-<br />
onen Europas wie z.B. die World Conference on Religion and Peace, die Stiftung Weltethos<br />
oder das Inner Cities Religious Council of the UK konnten zur Zusammenarbeit gewonnen<br />
werden. An der abschließenden Konferenz in Graz nahmen 300 Delegierte aus acht ver-<br />
schiedenen Religionen, 38 Nationen und über 100 europäischen Städten teil. Zur Gesamt-<br />
besucherzahl von 2.660 trug ein attraktives Begleitprogramm bei: die Eröffnungsveran-<br />
staltung am Grazer Schlossberg (5. Juli 03), das Konzert von Oberrabbiner Paul Chaim<br />
Eisenberg in der Grazer Synagoge (6. Juli 03), das Interreligiöse Konzert mit einer Anspra-<br />
che von Friedensnobelpreisträger Corrigan-Maguire im Landhaushof (7. Juli 03) und die<br />
von Dr. Peter Pawlowsky konzipierte eigenständige „Lange Nacht der Toleranz“ in der Kir-<br />
che St. Andrä (8. Juli 03). Ergebnisse und Beispiele gelungener interreligiöser Zusammen-<br />
arbeit in europäischen Städten sind über das Internet (www.friedensbuero-graz.at) verfüg-<br />
bar. Im Vorfeld von „Projekt: Interreligiöses Europa“ und mit dessen ideeller und organisa-