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Steirisches Jahrbuch für Politik 2003 - Steirische Volkspartei

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mehr Transparenz, Äquivalenz sowie Flexibilität sorgen. Sah der ursprüngliche Zeitplan<br />

auch vor, dass bereits ab dem Jahr 2004 Berufsanfänger bzw. Erwerbstätige unter 35<br />

Jahren in das neue einheitliche Pensionssystem integriert werden, so ist nunmehr vor<br />

allem strittig, dass ältere Arbeitnehmer nicht in das neue System überführt werden sollen.<br />

Diese Ungleichbehandlung von Beamten und ASVG-Versicherten, letztere wären von so<br />

einer Harmonisierung nämlich ungleich stärker betroffen als Beamte, führte in den Ver-<br />

handlungen der letzten Wochen zu hitzigen Diskussionen.<br />

Während sich lediglich die ÖVP <strong>für</strong> eine Harmonisierung der Pensionen <strong>für</strong> die unter<br />

35-jährigen Dienstnehmer ausspricht, findet sich eine breite Mehrheit, die eine Stichtags-<br />

regelung bevorzugt. Anders formuliert: Ab einem bestimmten Stichtag sollen alle Beiträge<br />

und Leistungen nach dem neuen System, bis zu diesem Stichtag nach dem alten System<br />

berechnet werden. Ein heute 40-jähriger Dienstnehmer, der mit 16 zu arbeiten begonnen<br />

hat, würde nach dieser Regelung eine Pension erhalten, deren Höhe sich aus 24 „alten“<br />

Jahren und 16 „neuen“ Jahren zusammensetzen würde. Dieses automatische Übergleiten<br />

aller Dienstnehmer in das neue System erscheint insofern (intergenerativ) gerechter, als<br />

dadurch sichergestellt werden kann, dass einerseits der Vertrauensschutz ausreichend<br />

berücksichtigt wurde, anderseits aber auch garantiert wird, dass „Pensionsprivilegien“<br />

nicht das ganze Berufsleben über mitgeschleppt werden.<br />

„Eckpunkte“ der Harmonisierung<br />

Wenn auch abzuwarten bleibt, welche Meinung sich in den Verhandlungen durch-<br />

setzen wird, stehen dennoch bereits jetzt einige Eckpunkte des harmonisierten Pensions-<br />

systems fest:<br />

– Nach 45 Beitragsjahren soll im Alter von 65 Jahren <strong>für</strong> Männer und Frauen eine Netto-<br />

ersatzrate von 80 % auf Basis des Lebenseinkommens erreicht werden.<br />

– Unter Berücksichtigung der Lohnentwicklung soll eine verbesserte Aufwertung zukünf-<br />

tiger Beitragszeiten vorgenommen werden.<br />

– Ausgehend vom Regelpensionsalter 65 soll, sobald bei der Erwerbsquote älterer Arbeitneh-<br />

mer das Barcelona-Ziel der Europäischen Union erreicht wurde, nach internationalem Vor-<br />

bild ein Pensionskorridor geschaffen werden. Dieser Pensionskorridor würde es den Arbeit-<br />

nehmern freistellen, den Zeitpunkt ihres Pensionsantritts selbstbestimmt zu wählen.<br />

– Es soll eine Mindestpension geschaffen werden, die allen alleinstehenden, unversorgten<br />

Personen, die das Regelpensionsalter erreicht haben und weder über eine Eigen- noch<br />

über eine Hinterbliebenenpension verfügen, einen gesicherten Lebensstandard im Alter<br />

garantiert.<br />

– Es soll eine besondere Berücksichtigung von Zeiten unter körperlich besonders belas-<br />

tenden Bedingungen geben.<br />

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