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Steirisches Jahrbuch für Politik 2003 - Steirische Volkspartei

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Graz grüßt alle Welt<br />

148<br />

Graz hat schon was, und es hat anderes nicht. Graz hat keine missgünstigen Politi-<br />

ker, die den Gazetten verkünden, der schönste Platz in der Stadt sei der Hauptbahnhof,<br />

weil man da nicht nur grau-rote Ganglien bewundern, sondern auch wegfahren kann. Graz<br />

braucht sich keine dummen Witze gefallen zu lassen wie jenen, dass es eine wunder-<br />

schöne Stadt sei, besonders wenn man sich die Bewohner wegdenkt. Graz hat den Vorzug,<br />

auch wirklich kluge Köpfe aufzuweisen, nicht nur glühbirnhelle. Graz grüßt alle Welt, irri-<br />

tiert sogar die vorbeieilenden Autofahrer mit winkenden Händen. Graz ist südlich, magno-<br />

lienhaft. Graz ist nachdenklich, wenn die Blätter und die Universitätsreformen zu torkeln<br />

beginnen. Graz deckt sich muldig zu, wenn die Nebel ziehen und die öffentlichen Angele-<br />

genheiten hinter dichten Schleiern verschwimmen. Graz feiert sich tosend hinein in ein<br />

Kulturhauptstadtjahr und schleicht ganz plötzlich und unvermutet hinaus.<br />

<strong>2003</strong> war ein wichtiges Jahr. Die meisten anfänglichen Zweifler leisten Abbitte. In<br />

Graz hat sich in den neunziger Jahren wieder einiges zu regen begonnen, nachdem man<br />

davor orientierungslos durch lahme Jahre geirrt ist. Die Berufung zur Kulturhauptstadt<br />

wirkte als Anstoß: Wie immer man zu diesem Etikett auch stand; aber blamieren vor aller<br />

Welt wollte man sich auch wieder nicht. Und so bewegte sich da und dort etwas; das eine<br />

gefördert durch eine kluge, das andere behindert oder zerstört durch eine dumme <strong>Politik</strong>;<br />

das eine vorangebracht durch Selbstbewusstsein, das andere liegen geblieben durch<br />

Kurzsichtigkeit. Das ist wohl überall so. Aber das verborgene Grazer Potenzial hat sich –<br />

herausgefordert – auf unvermutete Weise entfaltet. Graz durfte, und es tat. Irgendwann<br />

bricht eine Blüte durch den Beton.

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