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Steirisches Jahrbuch für Politik 2003 - Steirische Volkspartei

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Risiken <strong>für</strong> das Wirtschaftswachstum im Jahr 2004<br />

34<br />

„Prognosen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen“ lautet ein<br />

unter Ökonomen oft zitiertes Sprichwort. Natürlich ist jede Prognose mit Unsicherheiten<br />

verbunden. Einige Unsicherheiten, die das tatsächliche Wirtschaftswachstum von unserer<br />

Prognose entfernen könnten, sind folgende:<br />

1. Die jüngsten Konjunkturdaten aus den USA lassen ein belebteres Wachstum in den<br />

USA möglich erscheinen als wir in unseren Berechnungen zugrundegelegt haben.<br />

Wenn das Wirklichkeit wird, könnte das Wirtschaftswachstum auch in der Eurozone<br />

höher ausfallen als von uns prognostiziert.<br />

2. Makroökonomische Ungleichgewichte wie das hohe Leistungsbilanzdefizit, verbunden<br />

mit einem steigenden Haushaltsdefizit in den USA stellen jedoch ein negatives Risiko<br />

<strong>für</strong> eine stetige Wachstumsentwicklung der Weltwirtschaft dar.<br />

3. Eine weitere, starke Aufwertung des Euro gegenüber den Währungen der wichtigsten<br />

Handelspartner kann zu Verlusten von Marktanteilen im Exportgeschäft führen und<br />

damit auch das Wirtschaftswachstum im Euroraum negativ beeinträchtigen.<br />

4. Die Tatsache hoher Fiskaldefizite in einigen Ländern der EU und der damit verbundene<br />

Konsolidierungsbedarf kann den Beitrag der öffentlichen Hand zur Binnennachfrage in<br />

den kommenden Jahren deutlich schmälern und sich damit negativ auf das Wirt-<br />

schaftswachstum auswirken.<br />

Nach drei Jahren schwachen Wachstums scheint sich nunmehr die Konjunktur im<br />

Euroraum wieder verbessert zu haben. Die Exportchancen steigen mit der Wirtschaftsbe-<br />

lebung in den USA.<br />

Die Beitrittsverhandlungen mit zehn Beitrittswerberstaaten sind nunmehr abge-<br />

schlossen und mit Mai 2004 wird die EU von 15 auf 25 Mitglieder anwachsen. Damit die<br />

EU-Erweiterung auch zu einem Erfolg werden kann, muss auf wirtschaftlicher, gesellschaft-<br />

licher, sozialer und institutioneller Ebene noch viel Arbeit geleistet werden.<br />

Aus wirtschaftlicher Sicht ist es von zentraler Bedeutung, eine Balance zwischen der<br />

Unterstützung der neuen Mitgliedstaaten beim Auf- und Ausbau ihrer Volkswirtschaften<br />

einerseits und der finanziellen Leistungsfähigkeit der Nettozahler in der EU andererseits<br />

herzustellen. Ziel muss in jedem Fall die Heranführung der Lebensstandards in den neuen<br />

Mitgliedstaaten an den EU-Durchschnitt sein.<br />

Für Österreich, das im Herzen Europas liegt, ist es wichtig, die Chancen, die sich<br />

durch die EU-Erweiterung eröffnen, zu nutzen und zu einem Bindeglied zwischen beste-<br />

henden und zukünftigen EU-Mitgliedern zu werden.<br />

1 Die implizite Volatilität liegt unter dem 2-Jahres Durchschnitt von 22 %.

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