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Steirisches Jahrbuch für Politik 2003 - Steirische Volkspartei

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Die Wirtschaftsentwicklung im Euroraum<br />

aus Sicht der EZB Gertrude Tumpel-Gugerell<br />

Betrachtet man die Wirtschaftsentwicklung seit dem Jahr 2000 und die Prognosen<br />

der Wirtschaftsforschungsinstitute und internationaler Institutionen, so kann man von<br />

einer „Geschichte des verschobenen Wirtschaftsaufschwungs“ sprechen. Tatsächlich<br />

sahen wir eine ungewöhnlich lange Phase sehr schwacher Wachstumsraten sowohl in den<br />

USA, vielmehr aber noch in Europa. Für das Jahr <strong>2003</strong> schätzt das Europäische Statistik-<br />

amt Eurostat das Wirtschaftswachstum im Euroraum auf 0,4 % (November-Schätzung).<br />

Im ersten Halbjahr <strong>2003</strong> waren gegenläufige Entwicklungen bei den Wachstumsbei-<br />

trägen der inländischen Nachfrage und des Außenhandels zu beobachten, die einander<br />

weitgehend ausgeglichen haben. Die Exporte sind im ersten Quartal deutlich, im zweiten<br />

Quartal nur noch mäßig zurückgegangen. Die Belebung des Exportwachstums im zweiten<br />

Quartal geht auf eine höhere Auslandsnachfrage in Ländern außerhalb des Euro-Wäh-<br />

rungsgebiets zurück.<br />

Der Beitrag der inländischen Nachfrage zum BIP-Wachstum lag mit 0,1 Prozent-<br />

punkten im ersten und 0,2 Prozentpunkten im zweiten Quartal nur knapp über Null. Ver-<br />

antwortlich da<strong>für</strong> waren ein weiterer Rückgang der Investitionstätigkeit und ein schwaches<br />

Konsumwachstum.<br />

Aufhellung der konjunkturellen Lage<br />

Ein besonderes Kennzeichen des ersten Halbjahres <strong>2003</strong> war, dass die Frühindikato-<br />

ren und Meinungsumfragen ein viel besseres Bild ergaben als die realisierten Wirtschafts-<br />

daten. Im dritten Quartal zeigte sich erstmals eine Aufhellung der konjunkturellen Lage<br />

auch in den erhobenen Daten:<br />

– die Industrieproduktion ist im Juli gut gelaufen,<br />

– die Konsumausgaben nahmen zu, was sich an den zwischen Juni und August gestiege-<br />

nen Pkw-Neuzulassungen ablesen lässt<br />

– und vor allem die Exporte zogen trotz der erschwerten Situation eines aufgewerteten<br />

Euro wieder an.<br />

Was die Arbeitsmarktsituation betrifft, so blieb das Beschäftigungswachstum ent-<br />

sprechend der schwachen Konjunkturentwicklung bis zum ersten Halbjahr <strong>2003</strong> weiter-<br />

hin gedämpft. Das Beschäftigungswachstum lag nahe bei Null, wobei die Entwicklungen<br />

in verschiedenen Sektoren auch unterschiedlich waren. Der Beschäftigungsrückgang kon-<br />

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