Steirisches Jahrbuch für Politik 2003 - Steirische Volkspartei
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zentrierte sich auf den Industriesektor, während der Dienstleistungssektor und die Bau-<br />
branche eine leichte Beschäftigungszunahme verzeichneten. Gleichzeitig stabilisierte sich<br />
die Arbeitslosenquote im Jahresverlauf <strong>2003</strong> bei 8,8 %, nachdem sie im Jahr 2002 noch<br />
kontinuierlich gestiegen war. Eine deutliche Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt ist kurz-<br />
fristig nicht in Sicht.<br />
32<br />
Was die Preisentwicklung betrifft, so stieg die am HVPI gemessene Teuerungsrate im<br />
Euro-Währungsgebiet im März <strong>2003</strong> im Vorjahresvergleich auf 2,4 % (Mitte 2002 lag sie<br />
bei 1,9 %). Der Anstieg in der zweiten Hälfte des letzten und in den ersten Monaten dieses<br />
Jahres spiegelte erneut gestiegene Teuerungsraten <strong>für</strong> Energie und unverarbeitete Nah-<br />
rungsmittel wider, was zum Teil auf ungünstige Basiseffekte, doch im Fall der Energie-<br />
preise auch auf einen steilen Anstieg der Ölpreise im Vorfeld des Irakkriegs zurückzufüh-<br />
ren war. Die Werte <strong>für</strong> die jährliche Veränderungsrate der Energiepreise, die bis zum Sep-<br />
tember 2002 negativ waren, stiegen im Februar <strong>2003</strong> auf 7,7 %, was hauptsächlich an<br />
höheren Euro-Ölpreisen lag. Danach verlangsamte sich die Preisentwicklung im Euroraum<br />
und erreichte im Mai <strong>2003</strong> eine Rate von 1,8 %, die niedrigste Teuerungsrate der letzten<br />
drei Jahre. Im Dezember betrug sie 2,1 %.<br />
Nach dem Platzen der Aktienblase im Jahr 2000 und der kontinuierlichen Abwärts-<br />
bewegung der Kurse wurde auf den europäischen Märkten Anfang <strong>2003</strong> ein Tiefpunkt<br />
erreicht. Seither setzte auf den Aktienmärkten <strong>2003</strong> eine langsame Erholung der Börsen-<br />
indizes ein. Nachdem im Oktober <strong>2003</strong> der Euro Stoxx um 9 % zulegen konnte, stieg er<br />
im November noch einmal um weitere 2 % an. Ausschlaggebend <strong>für</strong> diese Entwicklung<br />
sind die bessere Einschätzung der Konjunktursituation und die positiven Gewinnmeldun-<br />
gen einiger großer Unternehmen. Die Unsicherheit auf den Aktienmärkten scheint sich ein<br />
wenig gelegt zu haben, was sich an den geringeren Kursschwankungen ablesen lässt. 1<br />
Eine ähnliche Erholung der Börsenwerte ist auch in den USA und in Japan zu ver-<br />
zeichnen.<br />
Aussichten <strong>für</strong> 2004<br />
Was die Wirtschaftsaussichten <strong>für</strong> den Euroraum im Jahr 2004 betrifft, besteht<br />
unsere Grundannahme darin, dass die konjunkturelle Dynamik im Lauf des Jahres 2004<br />
an Breite und Stärke gewinnen wird.<br />
Die Erwartungshaltung ist, dass sich das BIP-Wachstum 2004 gegenüber heuer<br />
beschleunigen wird und 2005 das sogenannte Potenzialwachstum erreicht wird. In ihrer<br />
Herbstprognose geht die EZB von einem realen Wirtschaftswachstum im Euroraum von<br />
1,6 % 2004 und 2,4 % 2005 aus.<br />
Die Exporte des Euroraums stehen dabei weiter unter verschiedenen Einfluss-<br />
faktoren: Einerseits verteuert die Euroaufwertung europäische Produkte in Exportmärkten,