Probleme mit deutschen Modalverben - OPUS Bayreuth - Universität ...
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angeht, wurde von der Kontrollgruppe ebenso eine Version <strong>mit</strong> sollen und auch müssen<br />
im Konjunktiv formuliert, allerdings in Verbindung <strong>mit</strong> der Modalpartikel eigentlich.<br />
Am Beispiel: Eigentlich sollte / müsste das Bild gestohlen worden sein. Hier kann der<br />
Sinn des Ausgangssatzes als getroffen angesehen werden. Allerdings entsteht der<br />
Eindruck, dass durch die Modalpartikel versucht wird, den Gewissheitsgrad der Aussage<br />
in die richtige Richtung zu modifizieren, was möglicherweise auf die Unsicherheit der<br />
Kontrollgruppe bezüglich des passenden Modalverbs hinweist.<br />
Aus grammatischer Hinsicht sind zahlreiche Fehlertypen zu beobachten. Die<br />
Passivformen in der Vergangenheit bereiten Schwierigkeiten beim Satzbau:<br />
− Das Bild muss gestohlen sein worden.<br />
Vermutlich ging das Au-pair von einer einfacheren Konstruktion aus, etwa Das Bild ist<br />
gestohlen worden. Kommt ein Modalverb hinzu, nimmt es die Stelle des finiten Verbs<br />
ein, und dieses verwandelt sich in den Infinitiv sein. Die Probandin könnte auf diese<br />
Weise versucht haben, die aus temporaler und modaler Sicht schwierige Konstruktion<br />
herzuleiten, was ihr bis auf die Stellung des Infinitivs sein gelungen ist, der<br />
korrekterweise ans Satzende kommt: Das Bild muss gestohlen worden sein.<br />
Das Vorgangspassiv im Perfekt in Beispiel (10) wird in ein Zustandspassiv umgeformt,<br />
was stilistisch gesehen nicht ganz passend wirkt:<br />
− Das Bild kann gestohlen sein.<br />
Falsch ist die Umwandlung des Passivs ins Aktiv, weil dadurch verständlicherweise<br />
keine bedeutungsgleiche Interpretation erreicht wird:<br />
− Das Bild kann stehlen.<br />
Zusammenfassend ist zu betonen, dass es – auch wenn die von Buscha/Linthout (2000)<br />
angebotenen Übungen aus didaktischer Sicht kritikwürdig sind – gelungen ist, die<br />
Sprachschwierigkeiten beim Gebrauch der <strong>Modalverben</strong> zu beobachten, die für beide<br />
Makrogruppen der Probandinnen, Au-pairs sowie Ex-Au-pairs, charakteristisch sind. Im<br />
Vergleich zu den mündlichen Untersuchungen konnten anhand der schriftlichen<br />
Aufgaben die <strong>Probleme</strong> genauer untersucht und unterschiedliche Fehlertypen<br />
klassifiziert werden, z.B. beim Konjunktivgebrauch. Ferner wurde der analysierte<br />
Problembereich erweitert, etwa um die Passivproblematik. Weitere Fehlertypen werden<br />
im Rahmen der Analyse zur Übersetzungsaufgabe behandelt.<br />
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