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Probleme mit deutschen Modalverben - OPUS Bayreuth - Universität ...

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− Er konnte denken, dass [...].<br />

(29) Он хотел подумать, что [...]. (On chotel podumat', čto [...].)<br />

− Er wollte denken, dass [...].<br />

Das Modalverb хотеть / wollen kann jedoch in Verbindung <strong>mit</strong> denken oder beurteilen<br />

auftreten, sofern nicht ein dass-Anschluss darauf folgt – diesen Hinweis geben Zolotova<br />

et al. (2004) nicht.<br />

Die Autorinnen weisen auf einen Unterschied zwischen den modalen Ausdrucks<strong>mit</strong>teln<br />

im Russischen und in den germanischen Sprachen hin. So wird im Russischen die<br />

Gegenüberstellung der inneren und äußeren Pflicht oder Möglichkeit nicht durch<br />

Lexeme wie in den germanischen Sprachen, sondern durch syntaktische Strukturen<br />

realisiert. Als Beispiele sind allerdings ausschließlich russische Texte zur Verfügung<br />

gestellt, so dass es dem Leser schwer fallen dürfte, die Überlegungen der Autorinnen<br />

nachzuvollziehen. Zum Vergleich (zitiert nach Zolotova et al. 2004: 326):<br />

(30) Он может петь. (On možet pet'.)<br />

(31) Ему можно петь. (Emu možno pet'.)<br />

Beim Vergleich der Beispiele (29-30) stellt man jedoch fest, dass syntaktische<br />

Konstruktionen auch im Deutschen die Lexeme sinngemäß übertragen können. Zum<br />

Vergleich:<br />

− Er kann / darf singen.<br />

− Ihm wurde erlaubt zu singen.<br />

Analog zu Textgrammatik der <strong>deutschen</strong> Sprache von Weinrich (2005) stellt<br />

Kommunikative Grammatik der russischen Sprache von Zolotova et al. (2004) dem Leser<br />

einige Hürden in der Terminologie in den Weg. Darüber hinaus wird hier das<br />

Verständnis durch umständliche Formulierungen und eine unklare Strukturierung<br />

erschwert. Bei Andeutungen einer kontrastiven Darstellung wünscht man sich auch die<br />

beispielhafte Gegenüberstellung in beiden Sprachen. Auch wären Beispiele im Kontext<br />

in der gesprochenen Sprache oft anschaulicher als Ausschnitte aus großen Klassikern,<br />

deren Sprache zum Teil veraltet und ungebräuchlich ist. Gut gelöst ist, dass die Sprache<br />

nicht isoliert, sondern als ein Zusammenspiel mehrerer Wortarten betrachtet wird.<br />

In diesem Abschnitt wurden klassische Monographien zum <strong>deutschen</strong> (Admoni 1982,<br />

Brinkmann 1971) und russischen (Vinogradov 1960) Modalbereich vorgestellt. Daran<br />

anknüpfend wurden Grammatikbücher zu diesem Themengebiet von Weinrich (2005)<br />

auf der <strong>deutschen</strong> und Zolotova et al. (2004) auf der russischen Seite kritisch behandelt.<br />

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