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Probleme mit deutschen Modalverben - OPUS Bayreuth - Universität ...

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2.2.2 Äußerungen der <strong>Modalverben</strong><br />

Durch die <strong>Modalverben</strong> kann eine Aussage sowohl explizit als auch implizit geäußert<br />

werden. Wie dies geschieht, klären die Kommunikationssituation sowie der<br />

Intonationsverlauf. In Anlehnung an Abbildung 2 (nicht-epistemische und epistemische<br />

Modalitätsarten) werden bei den klassischen <strong>Modalverben</strong> ebenso die beiden<br />

Aussageweisen nicht-epistemisch und epistemisch unterschieden, um ihre Bedeutungen<br />

zu bestimmen.<br />

Wozu dienen die <strong>Modalverben</strong>? Sie kennzeichnen ein modales Verhältnis zwischen den<br />

im Satz ausgedrückten Sachverhalten und bestimmten mentalen Vorgängen. Diese<br />

Erscheinungen können unterschiedlicher Natur sein. So kann beispielsweise der Satz<br />

(1) Sie kann ab 19 Uhr frei haben.<br />

folgendermaßen interpretiert werden:<br />

a) Der Sprecher gibt eine Proposition wieder, die er objektiv für möglich hält, und der<br />

Satz lässt sich aletisch ausdrücken:<br />

− Sie macht es möglich, dass sie ab 19 Uhr frei hat.<br />

b) Es besteht auch die Möglichkeit einer deontischen Verwendungsweise:<br />

− Es ist ihr erlaubt, dass sie ab 19 Uhr frei hat.<br />

c) Und schließlich kann der Satz epistemisch, und zwar als eine Annahme des<br />

Sprechers verstanden werden:<br />

− Möglicherweise hat sie ab 19 Uhr frei.<br />

Die Bedeutung als Annahme des Sprechers wie in Beispiel (c) zeigt sich auch bei dürfen,<br />

müssen und mögen.<br />

Die <strong>Modalverben</strong> wollen und sollen werden zur Wiedergabe einer fremden Rede<br />

gebraucht. Zum Vergleich:<br />

(2) Max soll / will seine Jacke wieder in der Schule vergessen haben.<br />

Im Russischen gibt es keine den <strong>deutschen</strong> <strong>Modalverben</strong> müssen, sollen, mögen und<br />

teilweise dürfen im nicht-epistemischen Gebrauch entsprechende <strong>Modalverben</strong>gruppe.<br />

Sie werden durch andere Ausdrucks<strong>mit</strong>tel wie etwa Modaladverbien, -adjektive und<br />

-partikeln, modal gefärbte Verben sowie unpersönliche Konstruktionen wiedergegeben.<br />

Können bzw. wollen entsprechen in nicht-epistemischer Verwendung die russischen<br />

<strong>Modalverben</strong> мочь bzw. хотеть (vgl. Kap. 2.1.3).<br />

Das Modalverb мочь kann außerdem in epistemischer Verwendung für die Wiedergabe<br />

von können, müssen, dürfen und mögen verwendet werden. Zum Vergleich:<br />

(3) Die Kinder können / mögen / dürfen / müssen noch auf dem Sportplatz<br />

sein.<br />

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