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Probleme mit deutschen Modalverben - OPUS Bayreuth - Universität ...

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Eine andere Richtung in der Diskussion über Modalität stellt Der deutsche Sprachbau<br />

von Admoni (1982) dar. Der Autor führt zunächst zwei grammatische Kategorien ein, die<br />

er als logisch-grammatisch und kommunikativ-grammatisch bezeichnet. 7<br />

Mit ersterem Ausdruck sind die verallgemeinerten Erscheinungen und Sachverhalte der<br />

objektiven Welt gemeint, wie sie sich im menschlichen Denken widerspiegeln und in der<br />

Sprache zum Ausdruck kommen. 8 Der objektive Charakter der logisch-grammatischen<br />

Kategorie wird auch dadurch nicht aufgehoben, dass sie reale Sachverhalte unter<br />

verschiedenen Blickwinkeln widerspiegeln kann (z.B. eine aktive objektbezogene<br />

Handlung in der Form des Aktivs oder des Passivs), und ebenso wenig dadurch, dass es<br />

gewöhnlich gewisse Widersprüche zwischen der allgemeinen sachbezogenen Bedeutung<br />

einer logisch-grammatischen Kategorie und der Semantik einiger Formen gibt, die zu<br />

dieser Kategorie gehören.<br />

Der logisch-grammatischen Kategorie steht die kommunikativ-grammatische Kategorie<br />

gegenüber, welche <strong>mit</strong> dem Prozess der Sprachkommunikation verbunden ist und ihn<br />

aufbauen hilft. Admoni gebraucht den Terminus kommunikativ-grammatisch, weil in<br />

einigen Fällen nicht die Einstellung des Redenden selbst, sondern die allgemeinen<br />

Bedingungen des Redeaktes ihr Wesen bestimmen (vgl. Admoni 1982: 4-5).<br />

Admoni (1982) weist darauf hin, dass die beiden Kategorien nicht vollständig<br />

voneinander abzugrenzen sind, sondern auch gemeinsame Züge besitzen. Jedoch lässt<br />

sich generell sagen, dass die logisch-grammatische Kategorie eine wichtige Rolle beim<br />

strukturellen Aufbau der Rede spielt und da<strong>mit</strong> den ungehemmten Ablauf des<br />

Redeprozesses zuwege bringen hilft. Die kommunikativ-grammatische Kategorie drückt<br />

dagegen immer auch in der objektiven Welt existierende Inhalte und Sachverhalte aus –<br />

schon deswegen, weil die Einstellung des Redenden der Aussage gegenüber und die<br />

Bedingungen des Redeaktes selbst objektive Gegebenheiten sind, gewisse notwendige<br />

und typische sozial begründete Erscheinungsformen (vgl. Admoni 1982).<br />

In Bezug auf eine Einordnung der Modalität in die von ihm eingeführten Kategorien<br />

weist Admoni darauf hin, dass der Begriff der Modalität der <strong>Modalverben</strong> nicht <strong>mit</strong> dem<br />

Begriff der Modalität der Modi zusammenfällt. Während sich die <strong>Modalverben</strong> darauf<br />

beziehen, wie sich das Verhältnis zwischen dem Subjekt des Satzes und der im Infinitiv<br />

ausgedrückten Handlung gestaltet, verweist der Modus darauf, in welcher Beziehung<br />

sich der Sprechende zu dem bezeichneten Vorgang verhält, in erster Linie auf seine<br />

Einschätzung der Realität dieses Vorgangs. Das bedeutet, dass <strong>Modalverben</strong> zur logisch-<br />

7 Auch als objektive und subjektiv-objektive Kategorien bei Peškovskij (1956) genannt.<br />

8 Solche Ausdrücke wie das logische Subjekt zur Bezeichnung des Urhebers einer Tätigkeit, des<br />

„Agens“ (vgl. Admoni 1982: 5).<br />

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