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Probleme mit deutschen Modalverben - OPUS Bayreuth - Universität ...

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können am großen Kontrast bei der Bildung der Konjunktivformen im Deutschen und<br />

Russischen liegen (vgl. mehr dazu Kap. 2.1.3). Es besteht jedoch kein grundsätzliches<br />

Problem, den <strong>deutschen</strong> Konjunktiv erfolgreich zu erlernen und zu verwenden. Die<br />

beobachteten Schwierigkeiten bei der Verwendung des Konjunktivs sind<br />

höchstwahrscheinlich vielmehr darin begründet, dass sich der deutsche Konjunktiv<br />

durch paraphrasierte Ausdrucksmöglichkeiten wie etwa durch Modaladjektive oder<br />

<strong>Modalverben</strong> gleichwertig ersetzen lässt (vgl. Bsp. 1-3) und es den Lernenden dadurch<br />

ermöglicht wird, auf die komplizierten Konjunktivformen des Deutschen zu verzichten.<br />

Daher scheint das Problem der Deutschlernenden bei der Verwendung des Konjunktivs<br />

nicht nur in mangelhaften theoretischen Kenntnissen, sondern auch in ungenügender<br />

Praxis beim Gebrauch begründet zu sein.<br />

Ein weiteres Problemfeld im grammatischen Bereich stellten die Passivformen dar. In<br />

Kapitel 2.2.1 wurde beschrieben, dass im Allgemeinen kein Passiv von den <strong>Modalverben</strong><br />

gebildet werden kann. Sie können sich jedoch <strong>mit</strong> einer Passivform eines Verbs<br />

verbinden. Dabei gelten die allgemeinen Regeln zum Gebrauch der <strong>Modalverben</strong>. Das<br />

bedeutet, wenn das Passiv in der Anfangsphase genügend erlernt wird, müssen nicht<br />

notwendigerweise zusätzliche Schwierigkeiten bei der Verwendung des Passivs in<br />

Verbindung <strong>mit</strong> <strong>Modalverben</strong> auftreten. Die Komplexität der zu lösenden <strong>Probleme</strong><br />

steigt allerdings <strong>mit</strong> der Anzahl der <strong>mit</strong>einander kombinierten grammatischen<br />

Besonderheiten. Auch angesichts der von den Probandinnen produzierten Fehlertypen<br />

(vgl. Kap. 3.2.2.2) steht fest, dass dieses Problem nicht in der Muttersprache, sondern im<br />

Erlernen und Verstehen der <strong>deutschen</strong> Passivkonstruktionen selbst begründet ist. Der<br />

Mangel an diesen Kenntnissen kann – ähnlich wie bei den Konjunktivformen –<br />

gleichzeitig positiv und negativ auf das Fremdsprachenerlernen wirken: Einerseits<br />

werden Formulierungsstrategien entwickelt, etwa das Ersetzen der Konjunktivformen<br />

durch paraphrasierte Sprach<strong>mit</strong>tel oder das Vermeiden des Passivs <strong>mit</strong>tels<br />

Umschreibung durch Aktivkonstruktionen, andererseits wird auf diesem Weg kein<br />

höheres Sprachniveau erreicht.<br />

Ein kontrastiver Vergleich der <strong>deutschen</strong> und russischen Passivformen sowie eine<br />

spezielle kontrastive didaktische Ver<strong>mit</strong>tlung werden jedoch im Rahmen der<br />

Behandlung der <strong>Modalverben</strong> nicht benötigt.<br />

Der Satzbau dagegen bedarf einer kontrastiven Auseinandersetzung. Im syntaktischen<br />

Bereich traten bei der Verwendung der <strong>deutschen</strong> <strong>Modalverben</strong> zahlreiche Fehler sowohl<br />

im Haupt- als auch im Nebensatz (vgl. Kap. 3.2.1.2, 3.2.2.2 sowie 3.2.3.2) auf. Die<br />

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