Probleme mit deutschen Modalverben - OPUS Bayreuth - Universität ...
Probleme mit deutschen Modalverben - OPUS Bayreuth - Universität ...
Probleme mit deutschen Modalverben - OPUS Bayreuth - Universität ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Unter Verwendung der modalen Lesart der Konstruktion werden + Infinitiv kann man<br />
Beispiel (7) treffender als durch die Beispiele (6 oder 8) paraphrasieren. 11 Zum Vergleich:<br />
(9) Die Kinder werden auf dem Sportplatz gespielt haben.<br />
Die Möglichkeit, die modalen Ausdrucks<strong>mit</strong>tel <strong>mit</strong>einander zu variieren, weist sowohl<br />
auf die Flexibilität als auch auf den Reichtum des Modalitätsfeldes hin. Außerdem wäre<br />
die Betrachtung der <strong>deutschen</strong> <strong>Modalverben</strong> isoliert von den anderen modalen<br />
Ausdrucks<strong>mit</strong>teln unvollständig.<br />
2.2.3 Zusammenfassung<br />
Aufgrund ihrer polyfunktionalen Semantik unterscheiden sich die <strong>deutschen</strong><br />
<strong>Modalverben</strong> nach ihren Lesarten. Im nicht-epistemischen Gebrauch wird die Relation<br />
der Proposition zur Realität unter dem Gesichtspunkt etwa der Möglichkeit,<br />
Notwendigkeit oder Erlaubnis dargestellt. Im epistemischen Gebrauch wird die Relation<br />
der Proposition zur Realität aus dem Gesichtspunkt der subjektiven Einstellung<br />
folgendermaßen ausgedrückt: Durch können, müssen, dürfen und mögen äußert der<br />
Sprecher seine Meinung zu dem von ihm geschilderten Sachverhalt, durch wollen und<br />
sollen beruht die Einstellung des Sprechers nicht auf seiner eigenen Meinung, sondern<br />
auf der Glaubwürdigkeit der Informationsquelle.<br />
Graphisch lässt sich dies folgendermaßen in Tabelle 6 zusammenfassen.<br />
Tabelle 6: Nicht-epistemische und epistemische Verwendung der <strong>Modalverben</strong><br />
nicht-epistemische<br />
Verwendung<br />
Bezug auf Subjekt<br />
Quelle: eigene Darstellung, 2005.<br />
<strong>Modalverben</strong> epistemische Verwendung<br />
können<br />
dürfen<br />
mögen<br />
müssen<br />
wollen<br />
sollen<br />
Bezug auf die Einstellung des<br />
Sprechers<br />
Bezug auf die Geltung der<br />
Quelle/Information<br />
11 Eine wertvolle Diskussion über werden + Infinitiv wurde von Diewald angeführt, die nicht nur<br />
modale und temporale, sondern auch expressive Lesarten der werden-Konstruktion aufzuweisen<br />
versucht hat (vgl. Diewald 2005: 23 ff).<br />
56