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Probleme mit deutschen Modalverben - OPUS Bayreuth - Universität ...

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Abbildung 17: Übung zur Vermutungsbedeutung der <strong>Modalverben</strong><br />

2. Bilden Sie Sätze <strong>mit</strong> Vermutungsbedeutung.<br />

0. Gefäß – ca. 2000 Jahre<br />

Das Gefäß dürfte ca. 2000 Jahre alt sein.<br />

1. Fahrrad – entwendet worden<br />

.........................................................................................<br />

2. er – gleich kommen<br />

.........................................................................................<br />

Quelle: Buscha/Linthout, 2000: 64 f.<br />

Kritik lässt sich schon am einführenden Satz 0. <strong>mit</strong> dem Modalverb dürfte als<br />

Musterlösung üben. Der Satz kann <strong>mit</strong> Hilfe anderer <strong>Modalverben</strong> ebenso sinnvoll<br />

vervollständigt werden:<br />

(7) Das Gefäß kann ca. 2000 Jahre alt sein.<br />

(8) Das Gefäß mag ca. 2000 Jahre alt sein.<br />

(9) Das Gefäß muss ca. 2000 Jahre alt sein.<br />

Ähnliches gilt für alle in dieser Übung angeführten Sätze (vgl. Bsp. 1-2 in Abb. 17). Das<br />

Problem in diesem Fall besteht darin, dass mehrere <strong>Modalverben</strong> in der Lage sind, unter<br />

bestimmten Kontextbedingungen eine Vermutung zu äußern. Auf eine Vielzahl von<br />

Lösungen bei manchen Übungen weisen die Autorinnen selbst hin, ohne zu erläutern,<br />

unter welchen Bedingungen dies möglich ist (vgl. Buscha/Linthout 2000: 185 ff). Das<br />

deutet auf die zweifelhafte Methodik der Übungen hin, und man kann hier nicht von<br />

einer Nachvollziehbarkeit und Reproduzierbarkeit der Übungen sprechen.<br />

Besondere Aufmerksamkeit schenken Buscha/Linthout (2000) der Umformung von<br />

Sätzen. Eine der schriftlichen Aufgaben der empirischen Untersuchungen des<br />

Dissertationsvorhabens basierte auf diesen Übungen (vgl. Kap. 3.2.2 sowie 8.3). Auch<br />

hier konnten Lücken bei Buscha/Linthout (2000: 78) festgestellt werden, wie etwa an<br />

folgendem Satz sichtbar wird:<br />

(10) Nach langer Wartezeit durften sie endlich das Land verlassen.<br />

Nach Meinung der Verfasserin ist dürfen hier nicht nur als Erlaubnis oder Möglichkeit<br />

zu verstehen, sondern ver<strong>mit</strong>telt über diese objektive Aussage hinaus eine klare<br />

Stellungnahme des Sprechers, der seiner Erleichterung über die Erlaubnis und seiner<br />

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