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Probleme mit deutschen Modalverben - OPUS Bayreuth - Universität ...

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Das verneinte wollen in Beispiel (4) ist zu verstehen als Kinder wünschen nicht, diesen<br />

Film zu sehen. Variante (5) drückt eine Nicht-Möglichkeit aus: Kinder können diesen<br />

Film nicht sehen, weil sie beispielsweise kein Fernsehgerät haben oder zu dieser Zeit<br />

schlafen. In Beispiel (6) wird durch nicht mögen ein fehlendes Lustgefühl ver<strong>mit</strong>telt.<br />

Durch diese Ersatzprobe wurde deutlich, dass es nicht genügt, die Bedeutung und<br />

Verwendung der <strong>Modalverben</strong> auf Lückentestbasis ohne Kontext zu üben und zu<br />

verstehen versuchen.<br />

Ansatzpunkt für die folgenden kritischen Anmerkungen ist ein Lehr- und Übungsbuch<br />

von Buscha/Linthout (2000). Die Autorinnen wenden sich an Lernende <strong>mit</strong><br />

Deutschkenntnissen auf fortgeschrittenem Niveau, die ihren Wortschatz und ihre<br />

Ausdrucksfähigkeit verbessern sowie ihre Grammatikkenntnisse vertiefen möchten (vgl.<br />

Buscha/Linthout 2000: 9).<br />

Bezogen auf den Modalverbbereich sind Schwachstellen schon im Teil über Hinweise zur<br />

Grammatik von können, wollen, müssen, sollen, mögen und dürfen zu erkennen (vgl.<br />

Buscha/Linthout 2000: 62 ff). Die Bedeutungen der <strong>Modalverben</strong> werden anhand von<br />

Beispielen und kurzen Kommentaren dargestellt. Dies weist darauf hin, dass die<br />

Zielgruppe sehr eng gefasst ist und aufgrund ihrer fortgeschrittenen Sprachkenntnisse<br />

wahrscheinlich keine weiteren Erklärungen zur Grammatik oder kein anderes<br />

Lehrmaterial benötigt, um die <strong>Modalverben</strong> problemlos reproduzieren zu können.<br />

Durch die Einführung von Entsprechungen, die Buscha/Linthout (2000: 62 ff) als<br />

Synonyme bezeichnen, wollen sie den Umformungsvorgang der <strong>Modalverben</strong> in<br />

epistemischer (hier: sprecherbezogener) Verwendung leichter nachvollziehbar machen.<br />

Eine derartige Konzeption kann gewisse Verwirrungen beim Verwenden der<br />

<strong>Modalverben</strong> verursachen, weil die angegebenen Sätze <strong>mit</strong> <strong>Modalverben</strong> und deren<br />

Synonyme (siehe Abb. 16) nicht imstande sind, die semantischen Unterschiede der<br />

<strong>Modalverben</strong> klar herauszustellen.<br />

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