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Probleme mit deutschen Modalverben - OPUS Bayreuth - Universität ...

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Buscha/Linthout (2000) präsentieren in Abbildung 16 die <strong>Modalverben</strong> unter drei<br />

Gesichtspunkten die Einstellung des Sprechers betreffend. Zum einen handelt es sich<br />

um eine Vermutung oder Schlussfolgerung, die durch mögen, können, werden sowie<br />

müssen im Indikativ, aber auch durch dürfen und können im Konjunktiv II realisiert<br />

werden. Zum anderen werden sollen und wollen als Ausdrucks<strong>mit</strong>tel zur Wiedergabe<br />

einer Information, eines Gerüchts oder einer Behauptung verwendet. Schließlich stellen<br />

die Autorinnen sollen im Konjunktiv II separat von den anderen<br />

Bedeutungsmöglichkeiten der <strong>Modalverben</strong> als Ausdruck einer Empfehlung dar.<br />

Buscha/Linthout (2000) versuchen, semantische Überschneidungen von Äußerungen<br />

<strong>mit</strong> <strong>Modalverben</strong> durch Umschreibungen, beispielsweise durch Adverbien zu klären (vgl.<br />

Abb. 16). Die Aufzählung semantischer eng beieinander liegender Synonyme (etwa bei<br />

der Vermutungsbedeutung) ist für Nicht-Muttersprachler zumindest auf den ersten<br />

Blick verwirrend. Es findet sich nirgends, auch nicht außerhalb der Tabelle, der explizite<br />

Hinweis, dass es sich um unterschiedliche Stärkegrade z.B. der Vermutung handelt.<br />

Orientiert man sich an den angegebenen Bedeutungen in der <strong>mit</strong>tleren Spalte, kann es<br />

ebenfalls zu Missverständnissen kommen. Beispielsweise kann die Wiedergabe einer<br />

Behauptung (hier bei wollen angeführt) auch durch sollen in epistemischer Verwendung<br />

erfolgen. Der springende Punkt, nämlich dass bei wollen das Subjekt eine Behauptung<br />

sich selbst betreffend äußert (vgl. dazu Kap. 2.2.2.2), versteckt sich in den Synonymen in<br />

der letzten Spalte. Noch mehr als bei der Vermutungsbedeutung wird bei der<br />

Wiedergabe einer fremden Äußerung eine Angabe zum Grad der Distanzierung seitens<br />

des Sprechers vermisst. Die drei Beispiele äußern – wie im Empirieteil an anderen<br />

Kontexten (vgl. Kap. 3.2.2.2) erarbeitet wurde – unterschiedliches Vertrauen des<br />

Sprechers in die Information und werden dennoch gemeinsam unter den Begriff <strong>mit</strong><br />

einer gewissen Distanz kategorisiert. Hier wird nach Meinung der Verfasserin deutlich,<br />

dass eine verständliche Ver<strong>mit</strong>tlung der Semantik der <strong>Modalverben</strong> in ihrer ganzen<br />

Komplexität nur <strong>mit</strong> aussagekräftigen, situationsbezogenen Kontexten möglich ist.<br />

Nach dieser Grammatikerklärung (siehe Abb. 16) wird angeboten, Satzbildungs- sowie<br />

Ergänzungsübungen anzufertigen. Diese Übungen sollen die Grammatikkompetenzen<br />

der ausländischen Deutschlernenden festigen. Als Beispiel findet sich in Abbildung 17<br />

eine Übung zur Vermutungsbedeutung.<br />

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