Probleme mit deutschen Modalverben - OPUS Bayreuth - Universität ...
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In Abbildung 26 drücken die negierten sollten und dürfen ein Verbot <strong>mit</strong><br />
unterschiedlichen Schattierungen aus. Dabei erhält das Verbot durch nicht dürfen einen<br />
strengen, absoluten Charakter, während es durch nicht sollten in Form einer<br />
Empfehlung ausgedrückt wird (vgl. dazu Kap. 2.2.2.1). Derartige Bilder können die<br />
ausländischen Deutschlernenden dazu anregen, aktiv die semantischen Nuancierungen<br />
der <strong>Modalverben</strong> zu ergründen, indem sie Situationen <strong>mit</strong> den Bildern assoziieren, die<br />
die Verwendung unterschiedlicher <strong>Modalverben</strong> rechtfertigen. Das Bild ist aus<br />
didaktischer Sicht auch deswegen ein geeignetes Mittel, weil es seine Botschaft klarer<br />
ver<strong>mit</strong>telt als eine theoretische Regel und den Lernenden leichter im Gedächtnis bleibt.<br />
Es besteht also nicht im Geringsten ein Mangel an Materialien, um die <strong>Modalverben</strong> in<br />
natürlicher Umgebung anschaulich und greifbar zu ver<strong>mit</strong>teln. Beim Einsatz<br />
kontextabhängiger Übungen sind den Lehrern keine Grenzen gesetzt. So können etwa<br />
Dialoge, Rollenspiele oder Interviews, Lieder oder Gedichte als weitere Formen der<br />
kontextuellen Ver<strong>mit</strong>tlung der <strong>Modalverben</strong> hinzugezogen werden. Die Lernenden<br />
haben viel mehr Spaß und sind auch motivierter, wenn ihnen die alltägliche Bedeutung<br />
der <strong>Modalverben</strong> auf diese Art didaktisch ansprechend aufbereitet vor Augen geführt<br />
wird.<br />
4.4 Zusammenfassung<br />
Parallel zu den Stärken und Schwächen der hier dargestellten Lehr- und Übungsbücher<br />
wurden didaktische Ansätze zu einer besseren Ver<strong>mit</strong>tlung der <strong>deutschen</strong> <strong>Modalverben</strong><br />
diskutiert. Dabei wurden die auf Basis der empirischen Daten herausgearbeiteten<br />
<strong>Probleme</strong> und die vorgestellten theoretischen Grundlagen berücksichtigt und ein<br />
Schwerpunkt auf die russische Zielgruppe gelegt.<br />
Die didaktischen Überlegungen werden im Folgenden zu einem Gesamtkonzept<br />
systematisiert:<br />
1. Der Ausgangpunkt für die Ver<strong>mit</strong>tlung der <strong>deutschen</strong> <strong>Modalverben</strong> ist die<br />
Einführung des Begriffs Modalverb sowie dessen Definition.<br />
2. An zweiter Stelle sollten die Konjugationsformen und der Gebrauch der<br />
<strong>Modalverben</strong> stehen. Parallel wird ein Akzent auf die grammatischen<br />
Eigenschaften dieser Verben gesetzt. Hier ist empfehlenswert, auf die<br />
Besonderheiten der <strong>deutschen</strong> <strong>Modalverben</strong> im Vergleich <strong>mit</strong> anderen<br />
Verbgruppen, aber unter Umständen auch <strong>mit</strong> der Muttersprache einzugehen.<br />
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