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Probleme mit deutschen Modalverben - OPUS Bayreuth - Universität ...

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Fremdsprache Frust und Abneigung aber besonders, wenn der Benutzer auftauchenden<br />

Fragen unvorbereitet und da<strong>mit</strong> hilflos gegenüber steht.<br />

Kritisch zu betrachten sind bei den Lehrmethoden z.B. Lückenaufgaben, die im<br />

morphologischen und syntaktischen Bereich – beispielsweise für das Training der<br />

Flexions- oder Satzstrukturformen – eine vorteilhafte Rolle spielen können, jedoch für<br />

das Erlernen der semantischen Inhalte der <strong>Modalverben</strong> unbedeutend und schlicht zu<br />

unübersichtlich sind (vgl. dazu Abb. 15).<br />

Abbildung 15: Übung zum Modalverbgebrauch (müssen, sollen, dürfen)<br />

Übung A<br />

(müssen, sollen, dürfen)<br />

12. Kinder ... diesen Film nicht sehen.<br />

Quelle: inlingua, 1988: 141.<br />

Die Aufgabe besteht darin, den Satz durch die <strong>Modalverben</strong> müssen, sollen oder dürfen<br />

zu ergänzen. Unter unterschiedlichen Kontextbedingungen lassen sich sowohl dürfen als<br />

auch sollen und sollten einsetzen:<br />

(1) Kinder dürfen diesen Film nicht sehen.<br />

(2) Kinder sollen / sollten diesen Film nicht sehen.<br />

Die Variante (1) bringt durch nicht dürfen ein Verbot zum Ausdruck: Kinder dürfen<br />

diesen Film nicht sehen, weil der Film unter 16 Jahren nicht geeignet ist. Variante (2)<br />

kann man im Sinne einer Empfehlung seitens eines Dritten bzw. des Sprechers<br />

verstehen: Es wäre besser, wenn Kinder diesen Film nicht sähen.<br />

Die Möglichkeit, das Beispiel <strong>mit</strong> müssen zu ergänzen, ist auch nicht ausgeschlossen:<br />

(3) Kinder müssen diesen Film nicht sehen.<br />

Diese Variante lässt sich im Sinne einer Nicht-Notwendigkeit interpretieren: Kinder<br />

müssen diesen Film sehen. – Nein, müssen sie nicht. Es ist nicht notwendig, dass Kinder<br />

diesen Film sehen.<br />

Abgesehen davon sind die <strong>Modalverben</strong> wollen, können und mögen ebenso imstande, den<br />

Satz zu vervollständigen:<br />

(4) Kinder wollen diesen Film nicht sehen.<br />

(5) Kinder können diesen Film nicht sehen.<br />

(6) Kinder mögen diesen Film nicht sehen.<br />

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