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Probleme mit deutschen Modalverben - OPUS Bayreuth - Universität ...

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Beschaffenheit sein können, und zwar explizit wie implizit. Die Autorin schenkt der<br />

objektiven Lesart der <strong>deutschen</strong> <strong>Modalverben</strong> im Vergleich zur subjektiven mehr<br />

Aufmerksamkeit. Demzufolge bleiben einige Fragestellungen in Bezug auf die<br />

Besonderheiten der epistemischen Verwendungsweise der <strong>Modalverben</strong> offen.<br />

Eine neue Dimension der <strong>Modalverben</strong>problematik eröffnet Ammary (1996). Der Autor<br />

prägt die bis dato fehlende Definition der Modalität im Arabischen und gibt arabische<br />

Modalentsprechungen für wollen, sollen, mögen, können, müssen, dürfen sowie werden<br />

und brauchen durch die Verbgruppen des Vermutens (des Herzens), des Beinahseins<br />

(der Hoffnung) sowie die Verben der Gewissheit und der Wahrscheinlichkeit.<br />

Die <strong>deutschen</strong> <strong>Modalverben</strong> finden auch im Chinesischen Äquivalente (Xiao 1996). Der<br />

Schwerpunkt dieser Modalverbforschung liegt in der Semantik. Anhand empirischer<br />

Untersuchungen <strong>mit</strong> chinesischen Studenten wurde dargestellt, dass – da die<br />

chinesischen <strong>Modalverben</strong> in der Regel keine modalisierende Funktion aufweisen – die<br />

subjektive Einschätzung eines Sachverhalts in der chinesischen Sprache meist durch<br />

Verwendung von Modalwörtern ausgedrückt wird. Dies erschwert die erfolgreiche<br />

Beherrschung der subjektiven Verwendung der <strong>deutschen</strong> <strong>Modalverben</strong>. Für dieses<br />

Problem sucht die Autorin einen didaktisch-methodologischen Lösungsweg.<br />

Milan (2001) beschränkt sein Untersuchungsgebiet auf das Modalverbpaar müssen und<br />

sollen im Deutschen und das Modalverb dovere im Italienischen. Ausgehend von einer<br />

Modalitätsdefinition als propositionaler (Sprecher-)Einstellung und entsprechend den<br />

drei propositionalen Einstellungen des Sagens, Glaubens und Wollens werden die drei<br />

Modalitätsbereiche der Behauptung, Evaluation und Volition er<strong>mit</strong>telt. Je nach Art der<br />

behauptenden, evaluierenden oder wollenden Instanz lassen sich in jedem der drei<br />

Modalitätsbereiche mehrere Modalitätstypen unterscheiden. Die müssen-, sollen- und<br />

dovere-Sätze werden nach diesen Kriterien analysiert und im Hinblick auf ihre<br />

spezifische funktionale Leistung untersucht.<br />

Schon anhand dieser wenigen Beispiele in der jüngeren Vergangenheit lässt sich<br />

erkennen, dass eine Vielzahl unterschiedlicher Ansätze zur kontrastiven Behandlung<br />

der Modalverb-Thematik zur Anwendung kam. Zumindest was die deutsch-russischen<br />

Untersuchungen angeht sind die beobachteten Ansätze zum Teil lückenhaft, so dass<br />

dieser Bereich eine genaue kontrastive Analyse verdient.<br />

Die vorliegende Arbeit will sich auf die klassischen <strong>Modalverben</strong> dürfen, können,<br />

müssen, mögen, sollen und wollen sowie auf ihre paraphrasierten Konkurrenzformen im<br />

Deutschen und ihre Entsprechungen im Russischen konzentrieren.<br />

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