Probleme mit deutschen Modalverben - OPUS Bayreuth - Universität ...
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Ausschnitt 1<br />
62 I: was würdest´ du dir in bezug auf deine zUkunft wünschen,<br />
63 V: na jA -- über meine zukunft spreche ich nicht so gerne . weil - mm immer wenn<br />
64 ich plane mache, dann verwirklichen sie nicht so: besonders, (lächelnd)wie ich das<br />
65 geplant habe) und deswegen -- hm/<br />
Als Kommentar zu diesem Ausschnitt aus einem Gruppeninterview möchte die<br />
Verfasserin auf die paraverbalen und nonverbalen Handlungen der Probandin<br />
hinweisen. Sie versuchte <strong>mit</strong> der für sie unangenehmen Frage freundlich umzugehen<br />
und von ihr durch Lächeln, Schulter- und Kopfbewegungen abzulenken. Der Ausschnitt<br />
aus dem Einzelinterview kann leider auf Wunsch der Probandin nicht als Beispiel<br />
angeführt werden.<br />
Anhand akustischer, visueller und taktiler Signale wie etwa Akzentmodulation oder<br />
Pausengliederung, Körperhaltung oder Blickverhalten konnte in den Interviews<br />
beobachtet werden, wie emotionale Erscheinungen den allgemeinen Gesprächsablauf,<br />
insbesondere die Vertiefung des Themas oder die Wahl des nächsten Themas,<br />
manipulieren können.<br />
Zum Zweck einer deduktiven Herangehensweise an die Thematik des emotionalen<br />
Verhaltens soll der Gesprächsverlauf hier in drei Phasen strukturiert werden. Die<br />
Einstiegsphase läuft in Form einer allmählichen Interaktion ab und mündet in die<br />
zweite, die Steigerungsphase. Diese divergiert je nach der Themenauswahl und den<br />
Temperamentunterschieden der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, so dass die<br />
Emotionen stetig ansteigen oder sich in mehreren Wellen periodisch steigern können.<br />
Lang andauernde Gespräche verursachen Müdigkeit, Unaufmerksamkeit sowie<br />
Unkonzentriertheit der Teilnehmer (sowohl seitens der Zuhörer als auch der Sprecher).<br />
Der Aktivitätsprozess sinkt und es folgt die Reduktionsphase. Eine grafische Übersicht<br />
gibt Abbildung 6. Die Angaben darin basieren auf den Beobachtungen der emotionalen<br />
Signale der Probandinnen in den Interviews.<br />
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