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Probleme mit deutschen Modalverben - OPUS Bayreuth - Universität ...

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Im Großen Wörterbuch der <strong>deutschen</strong> Sprache wird unter Modalität ein „in<br />

unterschiedlicher sprachlicher Form ausdrückbares Verhältnis des Sprechers zur<br />

Aussage bzw. der Aussage zur Realität oder Realisierung“ verstanden (vgl. Drosdowski<br />

1978: 1804).<br />

Beim Vergleich der einschlägigen Grammatiken und Monographien zu den Teilgebieten<br />

des Konjunktivs und zum Modalen überhaupt stellt Jongeboer (1985) fest, dass auf<br />

keinem Gebiet der Grammatik soviel Uneinigkeit wie bei dem Begriff der Modalität<br />

herrscht: „Es ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Irrgarten, in dem jeder Grammatiker<br />

sich einen Weg sucht und leider oft nicht sieht, dass er in einer Sackgasse gelandet ist“<br />

(vgl. Jongeboer 1985: 14).<br />

Es erscheint sehr schwierig, die verschiedenen Modalitätsdefinitionen zu einem Begriff<br />

zusammenzufassen. Neben den etablierten Positionen wie etwa von Admoni (1982),<br />

Heyse (1973), Krušel'nickaja (1961), Lyons (1980), Weidner (1986), Vinogradov (1960)<br />

existieren auch jüngere Begriffe der Sprachwissenschaft der Gegenwart, wie etwa von<br />

Bayer (2000) oder Gladrow (1998), die sich wohl nur als eine Variation der alten<br />

Begrifflichkeit interpretieren lassen.<br />

Dennoch kann man aus der Sicht der Verfasserin bei den verschiedenen<br />

sprachwissenschaftlichen Definitionen von Modalität einen gemeinsamen Kern<br />

erkennen: Modalität bezeichnet das Verhältnis des Sprechers zur Aussage und der<br />

Aussage zur Realität.<br />

Diesen Gedanken illustriert eine der traditionellen Differenzierungsmöglichkeiten der<br />

globalen Kategorie der Modalität, nämlich die Einführung der nicht-epistemischen und<br />

epistemischen Subkategorisierung (vgl. Abb. 2). Unter dem Begriff nicht-epistemisch<br />

wird das Verhältnis des Gesagten zur Wirklichkeit verstanden. Dieser Kategorie steht<br />

die epistemische gegenüber, die die Einschätzung des Sprechers bzw. Schreibers zum<br />

Gesagten aus dem Gesichtspunkt der Realität zum Ausdruck bringt (vgl. dazu Beljaeva<br />

1990, Jachnow 1994).<br />

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