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Probleme mit deutschen Modalverben - OPUS Bayreuth - Universität ...

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Auch im Deutschen existiert eine ganze Reihe von Ausdrucks<strong>mit</strong>teln, die in der Lage<br />

sind, die <strong>Modalverben</strong> zu paraphrasieren. Darauf geht der folgende Abschnitt 2.2.2.3<br />

näher ein.<br />

2.2.2.3 Paraphrasen als Konkurrenzformen der <strong>Modalverben</strong><br />

im Deutschen<br />

Die <strong>Modalverben</strong> können nicht nur zueinander, sondern auch zu zahlreichen<br />

paraphrasierten Ausdrucks<strong>mit</strong>tel des Modalbereiches in einer Relation gegenseitiger<br />

Ersetzbarkeit stehen. Verben wie wünschen, beabsichtigen, erlauben, haben, sein,<br />

bleiben, werden, scheinen und eine Reihe anderer ergänzen den lexikalischen Bereich der<br />

paraphrasierten Ausdrucks<strong>mit</strong>tel weiter. 10 Zum Vergleich:<br />

(1) Dieses Buch kann man leicht lesen. Und es ist wirklich spannend.<br />

(2) Dieses Buch ist leicht zu lesen. Und es ist wirklich spannend.<br />

(3) Dieses Buch lässt sich leicht lesen. Und es ist wirklich spannend.<br />

Ein Derivationsverfahren, die Umwandlung des Vollverbs lesen <strong>mit</strong> Hilfe des Suffixes<br />

-bar in ein Adjektiv, bildet ebenso einen erfolgreichen Ersatz:<br />

(4) Dieses Buch ist leicht lesbar.<br />

Auch die Gerundiv-Konstruktion gibt die Konstruktionen in den Beispielen<br />

(1-4) sinntreu wieder:<br />

(5) Dieses leicht zu lesende Buch ist wirklich spannend.<br />

Diese unterschiedlichen Passivkonstruktionen können nur von den <strong>Modalverben</strong> bei<br />

nicht-epistemischer Verwendung abgeleitet werden, <strong>mit</strong> Einschränkung auf können,<br />

müssen, sollen und dürfen.<br />

Die epistemische Lesart der <strong>Modalverben</strong> kann beispielsweise durch Modaladverbien<br />

und -adjektive wie etwa vielleicht, möglicherweise, sicher, wahrscheinlich, angeblich,<br />

anscheinend wiedergegeben werden. Zum Vergleich:<br />

(6) Die Kinder müssen auf dem Sportplatz gespielt haben.<br />

(7) Wahrscheinlich haben die Kinder auf dem Sportplatz gespielt.<br />

Die Beispiele (6-7) können durch das Kopulaverb scheinen paraphrasiert werden.<br />

(8) Die Kinder scheinen auf dem Sportplatz gespielt zu haben.<br />

10 Die Benennung der angeführten Verben ist von einem Autor zum anderen unterschiedlich. So<br />

untergliedert sie Weinrich (1993: 315 ff) in die quasi-modalen Verben, Habitus- und<br />

Kopulaverben, Engel (2002: 93) und Heilmann (2002: 43) bezeichnen sie als Modalitätsverben.<br />

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